Jetzt ist es offiziell: Am Montag bestätigte die Formel 1 via Presseaussendung ein ohnehin schon länger schlecht gehütetes Geheimnis - Sean Bratches, Managing Director of Commercial Operations, tritt mit Ende Januar 2020 von seinem Posten an der Spitze der Königsklasse zurück.

Mit dem Finzanzchef verliert die Formel 1 einen Teil ihres Dreigestirns um CEO Chase Carey und Sportchef Ross Brawn. In den vergangenen drei Jahren hatte der vorherige ESPN- und Disney-Manager Bratches ein Team aufgebaut und angeführt, das die Formel 1 sukzessive von einem vordergründig reinen Motorsport-Unternehmen in Richtung einer Unterhaltungs- und Medien-Marke umwandelte.

Dazu gehörten diverse Aktivitäten und Initiativen für die Fans, darunter Demo-Runs und Fan-Events in diversen Metropolen rund um den Globus, die neu geschaffene Netflix-Serie "Drive to Survive", der Aufbau der Formel 1 eSports Series und nicht zuletzt die jüngste digitale Expansion im Social Web.

Parallel kümmerte sich Bratches weiter um das klassische Motorsport-Business, sprich Verhandlungen mit Renn-Promotern, Medienrechten, Sponsoring & Co.

All das, so betont die Formel 1, mit großem Erfolg. Als Grund für den Rückzug Bratches' werden passend dazu - und wie schon länger bekannt - persönliche Gründe genannt. Genauer gesagt möchte der 60-Jährige wieder mehr Zeit mit seiner Familie in den Vereinigten Staaten verbringen. Das war mit seinem gegenwärtigen Sitz in London und den Reisestrapazen der F1 unter Saison nur schwer vereinbar.

Einen Nachfolger präsentierte die F1 nicht, stattdessen wird zunächst Chase Carey die Mehrzahl seiner Aufgaben zusätzlich übernehmen. In beratender Rolle soll Bratches der Formel 1 jedoch erhalten bleiben. "Ich möchte Seal stellvertretend für alle bei der Formel 1 für seine Führung, Leidenschaft und Expertise in den vergangenen drei Jahren danken", sagt Carey. "Ich freue mich, dass Sean von seiner Heimat in den USA aus unser Berater bleibt, er wird immer Teil der Formel-1-Famile sein und ich freue mich auf seinen weiteren Rat."

"Ich bin stolz, die Formel 1 in einer besseren Verfassung zu hinterlassen als sie es bei meinem Einstieg 2017 gewesen ist. Ich weiß, dass die Grundlage, die wir jetzt als Team gelegt haben, den Fans rund um die Welt weiter dienlich sein und ein neues Publikum erschließen wird", sagt Bratches.