Die Formel-1-Weltmeisterschaft ist fast entschieden. Lewis Hamilton kann beim kommenden Rennen in Mexiko seinen sechsten WM-Titel in trockene Tücher bringen. Derzeit liegt er 64 Punkte vor Teamkollege Valtteri Bottas. Nach dem Mexiko GP muss der Vorsprung mindestens 78 Punkte betragen, damit Hamilton nicht mehr von der Spitze zu verdrängen ist.

Seit der Saison 2014 schwimmt Mercedes auf einer Erfolgswelle. In Suzuka brachten die Fahrer des Werksteams den sechsten Sieg in der Konstrukteurs-WM unter Dach und Fach. Seit dem vergangenen Wochenende steht fest, dass auch der Titel in der Fahrer-WM zum sechsten Mal in Folge an einen Silberpfeil-Piloten geht. Hamiltons Serie wurde lediglich 2016 einmal durch den WM-Sieg von Nico Rosberg unterbrochen.

Vor der Erfolgsära der Silberpfeile war Sebastian Vettel im Red Bull Serien-Sieger. Er gewann die WM-Wertung ab 2010 vier Mal in Folge. Bis heute finden Kritiker, dass einige seiner Erfolge eher dem zwischenzeitlich überlegenen Auto zuzuschreiben seien als Vettel.

Ein Vorwurf, mit dem sich auch Hamilton konfrontiert sieht. Schmälert das starke Auto seine Leistung? Ferrari-Fahrer Vettel hat dazu eine klare Meinung: "Nein, er verdient den Titel." Gleichzeitig findet er: "Ich denke, dass es auch andere Fahrer gab, die eine sehr gute Chance hatten, die WM zu gewinnen."

Das heißt, der WM-Sieg war für Hamilton nicht immer ein Spaziergang. Der Brite musste sich also durchaus beweisen. Der erste Gradmesser ist auch für ihn der Teamkollege. Jeweils zwei Mal konnte er sich gegen Rosberg und Bottas durchsetzen.

Sebastian Vettel unterlag Lewis Hamilton 2018

Das war auch im vergangenen Jahr der Fall. Damals konnte Vettel bis zur Halbzeit der Saison mithalten. Die WM-Führung wechselte mehrfach zwischen ihm und Hamilton. Für den Deutschen steht fest: "Auch wenn ich die Jahre, in denen er gewonnen hat, nicht sehr genossen habe, muss man zugeben, dass die Kombination [aus Fahrer und Team] die Stärke ausmacht."

"Es liegt nicht alleine an Hamilton und nicht alleine an Mercedes", findet Vettel und erklärt weiter: "Es ist nicht nur Lewis oder nur Mercedes. Es ist die Kombination, die beide an eine Stelle gebracht hat, an der es sehr, sehr schwierig ist, sie zu schlagen. Sie sind sehr zuverlässig und machen sehr wenige Fehler." In diesem Punkt sind Ferrari und Vettel anfälliger. Sowohl das Team als auch der Fahrer haben in der Vergangenheit regelmäßig Fehler gemacht.

Somit steht für Vettel fest: "Ich denke nicht, dass man beide trennen kann. Ich finde, dass es gerecht ist, immer beide zu erwähnen."

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