Auch wenn die Partnerschaft zwischen BMW und Williams nicht so glücklich verlief, wie sich das beide Seiten zu Beginn ihrer Beziehung gewünscht haben, galt in München und Grove in den letzten Jahren ein unumstößliches Motto: Der BMW-Zehnzylinder ist das beste Aggregat der Königsklasse.

Und während zuletzt Patrick Head und Frank Williams über diese Sichtweise des bayrischen Partners die Nase rümpften, legte nun auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug nach: "1.000 PS hat keiner, aber wir liegen deutlich über 900. Und seit dieser Saison besitzen wir einen stärkeren Motor als BMW", erklärte Haug im kicker Sportmagazin. "Wir drehen wie alle zwischen 18.500 und 19.000 Umdrehungen pro Minute, aber Drehzahl ist nicht alles. Es geht auch um Spritverbrauch, Fahrbarkeit und so weiter. Wer fünf von den letzten acht Rennen gewonnen hat, ist richtig unterwegs."

Allerdings weiß auch Haug, dass man in den letzten Wochen "mehr Rennen" hätte "gewinnen" können. Nämlich dann, "wenn wir alles richtig gemacht hätten und zuverlässig gewesen wären".

Dennoch ist der Schwabe mit dem Speed des MP4-20 zufrieden. "Wir haben ein sehr schnelles Auto - und an Speed noch zugelegt. Das ist der Punkt, wo wir hinwollten."

Erreicht hat man diesen Punkt mit über 40.000 Testkilometern, wobei die Motoren mittlerweile das dreifache der früher üblichen Tagesleistung aushalten müssen. Momentan wird jedoch nicht auf der Teststrecke, sondern nur in den Fabriken gearbeitet. Und zwar mit einem Ziel "Beide Titel sind gleich wichtig, und natürlich wollen wir beide", gibt Haug die Marschrichtung vor.

"26 Punkte sind zweieinhalb Siege bei zweieinhalb Ausfällen, das wird also ziemlich schwierig", weiß er jedoch auch um die Schwierigkeit des Unterfangens Fahrer-WM-Titel. "Ich mag noch nicht daran denken. Momentan sieht es nicht so gut aus, aber die Richtung stimmt. Wir hatten diese Saison schon ein paar Doppelsiege in der Hand, auch das Potenzial dazu - und wir werden sicher noch mit beiden Piloten auf dem Siegertreppchen stehen."