Sebastian Vettel hat im Österreich GP 2019 nach einem verpatzten Qualifying eine Aufholjagd geliefert. Im Formel-1-Rennen in Spielberg ging es für den Ferrari-Piloten vom neunten Startplatz vor bis auf P4.

Als einziger Spitzenfahrer stoppte Vettel dabei zwei Mal, überholte kurz vor Schluss noch Lewis Hamilton mit einem sehenswerten Manöver und verpasste sogar das Podium am Ende nur haarscharf - 0,65 Sekunden trennten den Deutschen von Valtteri Bottas.

Funkstille: Ferrari verhaut Vettel-Boxenstopp

Der Sprung auf das Treppchen blieb Vettel also verwehrt. Doch der sei drin gewesen, meint Vettel nach dem Rennen. Wie? Ohne gleich zwei Fehler bei den Boxenstopps, so Vettel. Den ersten hatte jeder mitbekommen. Im TV-Bild war sofort zu sehen, dass Ferrari die Reifen noch nicht parat hatte. Allerdings nicht aus Schusseligkeit, sondern Problemen mit dem Funk.

"Ein paar Sachen hätten nicht passieren dürfen", sagt Vettel deshalb auch über diesen Vorfall. "Wir hatten ein Kommunikationsproblem mit dem Funk. Nicht mit mir, sondern teamintern zwischen Boxenmauer und Crew. Deshalb hat es dann ein bisschen länger gedauert, weil die Reifen nicht da waren. Das hat uns zurückgeworfen, sodass wir dann im letzten Drittel mehr Druck hatten."

Vettel: Auch zweiter Stopp suboptimal - zu spät

Das sei jedoch nicht der einzige Grund gewesen, warum die Aufholjagd nicht mit einem "Stück Holz", so Vettel über die traditionell hölzernen Trophäen beim Österreich GP, endete. Auch am zweiten Stopp hat Vettel etwas auszusetzen. Oder besser gesagt nicht am Stopp selbst, sondern an dessen Timing.

"Ich hatte schon gefunkt, dass ich nochmal rein wollte, weil noch mehr als 25 Runden zu gehen waren. Und das hat vielleicht etwas lang gedauert. Wir haben reagiert, aber vielleicht etwas spät. Sonst wäre das Podium vielleicht noch drin gewesen", schildert Vettel.

Vettel erklärt Ferrari-Strategie: Soft hielt besser als Hard

Doch worauf überhaupt reagiert? Auf deutlich größere Probleme mit den harten Reifen. Die hatte Vettel im zweiten Stint erhalten. "Wir haben uns auf dem harten Reifen schwergetan, die Reifentemperaturen im Zaum zu halten", sagt Vettel. "Auf dem roten [Soft] waren wir aber sehr gut unterwegs gewesen, interessanterweise hat der bei uns länger gehalten als der weiße [Hard]. Auf dem hat uns die Pace gefehlt."

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Genau deshalb habe man letztlich den Wechsel zurück auf Soft entschieden - nur eben einen Tick zu spät für Vettels Geschmack. Allerdings seien die Reifen der Konkurrenz am Ende auch weniger eingebrochen als erwartet, so Vettel. Eine Entschuldigung will der Deutsche für das in seinen Augen suboptimale Timing jedoch genauso wenig wie für den verpatzten ersten Stopp. "Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Wenn man von P9 losfährt ist das sowieso okay. Ich ärgere mich mehr über gestern."

Vettel-Ärger über Qualifying: Bitter, wenn der Speed da ist

Denn: "Es ist einfach bitter. Wenn man am Wochenende dann doch mal so stark ist, dass es dann nicht langt mit dem Sieg. Mit einem besseren Startplatz wäre auch das Rennen besser geworden. Gestern hat uns wehgetan wenn man die heutige Pace ansieht."

Doch selbst das hätte eben noch besser sein können. "Aber dann gab es eben hier und da ein paar Kleinigkeiten. Es ist nicht einfach, immer das Richtige zu machen. Aber ein paar Sachen dürfen auch nicht passieren", kritisiert Vettel dann doch noch etwas deutlicher. "Es ist einfach schade, wenn man den Speed hat, aber dann die Dinge nicht 1:1 zusammenkommen und es nicht klickt."