Wie schon am letzten Wochenende schickt sich auch an den kommenden drei Tagen ein deutschsprachiges Quintett an den Staub, die Hitze und die Überholfeindlichkeit des Hungarorings zu bezwingen. Einer dem dies in den letzten beiden Jahren besonders gut gelang, darf aber erneut nicht an den Start gehen...

Das Wochenende der Deutschen

Trotz seiner vier Triumphe in Ungarn, wo Schumacher und Ferrari auch schon einige Meisterschaftsfeiern durchführen durften, erwartet Michael Schumacher an diesem Wochenende "keinen ganz einfachen" Grand Prix.

"Zwischen Hockenheim und Budapest bleiben nur wenige Tage, da ist es unrealistisch, einen großen Leistungssprung zu erwarten", bleibt der noch amtierende Weltmeister auf dem roten Teppich. "Der Kurs in Budapest ist nach den Veränderungen vor zwei Jahren technisch recht anspruchsvoll und in meinen Augen angenehmer zu fahren. Mittlerweile ist es sogar nicht unmöglich dort zu überholen, das war ja einer der großen Kritikpunkte an dieser Strecke."

Der Champion rechnet nicht mit einem Quantensprung., Foto: Sutton
Der Champion rechnet nicht mit einem Quantensprung., Foto: Sutton

Eine Vorhersage wagt der siebenfache Champion jedoch nicht. "Ich habe ja in letzter Zeit schon ein paar Mal gesagt, dass ich mich mit Prognosen zurück halten möchte, und vor dem Großen Preis von Ungarn möchte ich das genauso halten. Wir fahren morgen da hin und geben unser Bestes. Und dann schauen wir mal, was wir erreichen können."

Sein Bruder Ralf legt unterdessen großen Wert auf die Herausforderungen des Hungarorings. "Im Juli ist Budapest einer der heißesten Austragungsorte", weiß der Toyota-Pilot um das bevorstehende Hitzerennen. "Die Strecke wird zudem nicht oft benutzt, weswegen sie zu Beginn sehr schmutzig ist. Außerdem ist der Hungaroring dafür bekannt, dass er einer der überholfeindlichsten Kurse des Rennkalenders ist." Dennoch möchte Ralf auf seine "Serie von drei Punkteankünften" fortsetzen.

Einer der wenigen Piloten, denen der Hungaroring als Strecke "sehr gut" gefällt, ist Nick Heidfeld. Einer der Gründe hierfür sind sicherlich Nicks Erfolge in seiner F3000-Zeit. "Ich habe gute Erinnerungen an den Hungaroring", erinnert er sich zurück. "Ich habe dort nicht nur Rennen gewonnen, sondern 1999 auch die Formel-3000-Meisterschaft."

"Es gibt jede Menge Kurven und kaum Geraden", erklärt er weiter. "Die Streckencharakteristik allein macht das Fahren dort schon anstrengend, zudem ist es um die Jahreszeit in Budapest meistens sehr heiß. Neben der Ideallinie ist die Strecke immer sehr staubig. Das heißt: Man verliert sofort Zeit, wenn man neben die sauber gefahrene Bahn gerät."

Das Wochenende der Österreicher

Christian möchte in Ungarn punkten., Foto: Sutton
Christian möchte in Ungarn punkten., Foto: Sutton

Auch in Ungarn werden nur zwei der drei in die Saison gestarteten Österreicher an den Start gehen. Neben McLaren-Freitagstester Alex Wurz ist dies erwartungsgemäß Red Bull Schützling Christian Klien, der möglicherweise in Ungarn aber zum vorerst letzten Mal im RB1 sitzen wird. Denn nach dem Ungarn GP wird das Team darüber entscheiden wann Tonio Liuzzi seine nächste Chance bekommen wird.

Keine weitere Chance bekommt am Hungaroring Patrick Friesacher, der schon in Hockenheim wegen Zahlungsproblemen seiner Sponsoren nicht im zweiten Minardi sitzen durfte. Besonders wehtun dürfte dies dem sympathischen und derzeit 'verschollenen' Österreicher, da er in den vergangenen beiden Jahren jeweils das Formel 3000 Rennen auf dem Hungaroring gewinnen und damit dort seine einzigen beiden F3000-Triumphe feiern durfte.

Nicht vom Sieg, aber immerhin von WM-Punkten träumt unterdessen Christian Klien, der vor Hockenheim nicht damit gerechnet hatte aus eigener Kraft in die Punkteränge fahren zu können. "Unser Auto ist wieder auf Schlagdistanz zu unseren direkten Konkurrenten, sodass wir wieder aus eigener Kraft in die Punkte fahren können, was sehr erfreulich ist", freute er sich nach dem Deutschland GP. Für Ungarn bringt Red Bull zudem ein "kleines Aerodynamik-Update" mit, welches Klien vor zwei Wochen in Jerez getestet hat.

Nur zum Testen reist Alexander Wurz nach Budapest. "Die Streckencharakteristik des Hungarorings verlangt ein sehr präzises Setup", weiß der Österreicher. "Es ist ein sehr enger und technischer Kurs. Neben der Reifenwahl werde ich am Freitag auch am Setup arbeiten."