Fernando, wie lief Dein Rennen?

Fernando Alonso: Das ist ein fantastischer Tag für mich. Das Rennen lief einfach perfekt. In den ersten Runden ließ ich es etwas vorsichtiger angehen, da ich die Streckenbedingungen und die Windrichtung nicht ganz einschätzen konnte. Dann fand ich aber schnell zu meinem Rhythmus. Ich war rund drei Zehntelsekunden pro Runde langsamer als Kimi, aber das entsprach in etwa dem, was wir erwartet hatten. Ich fuhr konstante Rundenzeiten – abgesehen davon, dass einige Konkurrenten bei Überrundungen nicht immer sofort Platz machten. So gegen Rennmitte dachte ich mir, dass ich mit dem zweiten Platz sehr gut leben konnte. Just in diesem Moment sah ich Kimi neben der Strecke ausrollen...

Was ging Dir da durch den Kopf?

Fernando Alonso: Lass es mich so sagen: Ich konnte mir ungefähr vorstellen, was er gedacht haben muss, als er mich in Kanada ausscheiden sah.

Wie funktionierte dein Renault R25?

Fernando Alonso: Die Balance war einfach fantastisch. Wir mussten weder die Flügel verstellen oder den Reifendruck justieren. Das ist wirklich selten.

Die McLaren sahen an diesem Wochenende wieder sehr schnell aus...

Fernando Alonso: Waren sie auch. Ich habe zuvor bereits gesagt, dass sie meiner Meinung nach das bessere Auto als wir haben und wir unser Paket verbessern müssen. Aber so ein Rennen geht über 70 Runden – nicht 35. Wir sind ins Ziel gekommen – die nicht. Das beweist einmal mehr, dass nicht nur die Leistung, sondern auch die Zuverlässigkeit zählt.

Glaubst Du, dass Du schon eine Hand an der Weltmeister-Trophäe hast?

Fernando Alonso: Nein! Es stehen einfach noch zu viele Rennen auf dem Programm, als dass wir uns jetzt schon entspannt zurücklehnen könnten. Was immer auch passiert: Ich werde meine Vorgehensweise nicht ändern. Ich konzentriere mich auf ein Rennen nach dem anderen und sehe dann, wie sich die Situation in der Gesamtwertung entwickelt. Ich glaube, dass mich Kimi noch abfangen kann. Er sitzt im besten Auto und kann Rennen gewinnen. Ich muss also vorsichtig sein, auch wenn ich mich in einer sehr guten Position befinde. Wenn ich in jedem Rennen ins Ziel kommen, wird es für ihn sehr schwer. Aber wehe, bei mir treten Probleme auf... Es kann einfach noch so viel passieren.

Am kommenden Wochenende steht der Grand Prix von Ungarn auf dem Programm. Was erwartest Du?

Fernando Alonso: Der Hungaroring zählt zu meinen absoluten Lieblingsstrecken. Mit unseren Renault R25 sollten wir eine gute Chance haben, um Podestplätze zu fahren und McLaren zu schlagen – auch wenn die das schnellste Auto haben. Ich denke, es wird eine spaßige Auseinandersetzung.