Es war kein perfekter Heim-GP für die drei deutschen Piloten, aber nach dem bisherigen Saisonverlauf hätte der Deutschland GP für Nick Heidfeld sowie Michael und Ralf Schumacher auch sehr viel schlechter verlaufen können. Christian Klien blieb derweil für seinen Einsatz unbelohnt.

Der Tag der Deutschen

Und auch Michael Schumacher hätten seine wie in jedem Jahr zahlreich erschienen Fans gerne mit einem Podestplatz belohnt. "Das Publikum war grandios", lobte er seine Anhänger. "Sorry, dass nicht mehr drin war."

"Das war wohl das, was man mit Fug und Recht als interessantes Rennen bezeichnen könnte – nur, dass ich mich logischerweise lieber nach vorne als nach hinten orientiert und gerne auf dem Podium gestanden hätte. Aber es war heute einfach nicht mehr drin. Und zu den Reifenproblemen, die wir hatten und wegen der er ich Jenson Button nicht halten konnte, kam am Ende, als Giancarlo Fisichella mich angriff, noch ein Problem mit der Benzinzufuhr. Der fünfte Platz ist okay, da ich im Vergleich zum Startplatz keine Position verloren habe. Aber natürlich hoffte ich für die Fans etwas mehr herausholen zu können."

Ralf ist mit drei Zählern zufrieden., Foto: Sutton
Ralf ist mit drei Zählern zufrieden., Foto: Sutton

Aber: "Ob nun Vierter oder Fünfter - das macht den Braten nicht fett", sagte der einstige Seriensieger enttäuscht. "In dieser Situation sind wir nicht konkurrenzfähig."

Etwas zufriedener zeigte sich sein Bruder Ralf. "Das war ein spannendes Rennen für die Zuschauer und ein gutes für mich", freute er sich über Rang sechs. "Gestern sagte ich voraus, dass wir ein gutes Rennen fahren könnten und genauso kam es auch. Unsere Strategie war exzellent und wir hätten sogar noch zwei Plätze besser abschneiden können. Leider brauchten meine Reifen nach meinem ersten Boxenstopp einige Runden um wieder Grip aufzubauen. Aber drei Punkte sind ein gutes Ergebnis."

Null Punkte für Rang elf waren für den dritten Deutschen im Bunde hingegen ganz und gar nicht so gut. "Ich bin enttäuscht. Ich dachte, wir könnten heute Punkte holen", beklagte sich Nick Heidfeld. "Das größte Problem war, dass sich am Ende meines ersten Stints irgendetwas am Heck des Autos verändert und die Balance beeinträchtigt hat. Ich konnte danach nicht mehr dieselben Rundenzeiten fahren. Gegen Ende des Rennens hatte ich mit Übersteuern zu kämpfen. Wir haben dann auch die Motorleistung zurückgenommen, weil es nichts mehr zu gewinnen gab."

Der Tag des Österreichers

Christian schrammte an den Punkterängen vorbei., Foto: Sutton
Christian schrammte an den Punkterängen vorbei., Foto: Sutton

Auch heute war wieder nur ein einziger Österreicher aktiv am Renngeschehen beteiligt. Zumindest am nächsten Freitag wird sich dies aber wieder ändern, wenn Alexander Wurz in den dritten McLaren zurückkehrt. Und auch Patrick Friesacher soll Gerüchten zu Folge, zusammen mit drei weiteren Fahrern, ein Anwärter auf einen Freitagsposten sein. Nämlich jenen den sein Minardi-Nachfolger Robert Doornbos bei Jordan hinterließ.

"Ich kenne Patrick schon sehr lange. Wir versuchen, eine Lösung zu finden, um ihn zurück in ein Cockpit zu bringen", so der geschäftsführende Direktor von Midland F1 Colin Kolles. Allerdings ist auch der Testfahrerjob bei Jordan an Sponsorengelder gebunden. "Das ist nicht der Hauptbeweggrund für uns", schränkte Kolles ein. "Wir werden alles besprechen, die endgültige Entscheidung liegt dann bei mir."

Somit hielt auch heute, wie schon gestern, nur der Red Bull Pilot Christian Klien die rot-weiß-roten Farben im Nachbarland hoch. "Es war ein sehr hartes Rennen und mein Auto war sehr schwierig zu fahren, besonders weil ich sehr viel Sprit an Bord hatte", zeigte sich der Vorarlberger nach seinem undankbaren neunten Rang etwas enttäuscht. "Ich hatte keinen guten Start und musste danach sehr hart pushen. Ich konnte zwei gute Überholmanöver gegen Barrichello vollführen, aber davon abgesehen gab es nicht sehr viel Action."