Etwas besser als das Ergebnis der beiden Freitagstrainings liest sich aus deutschsprachiger Sicht die Startaufstellung zum Großen Preis von Deutschland. Der Beste war wieder einmal der Mann in Rot.

Der Tag der Deutschen

Nichtsdestotrotz ist auch Michael Schumacher klar, dass er momentan nicht aus eigener Kraft siegfähig ist und er seinen wie immer zahlreich im Motodrom erschienenen Fans diesmal wohl keinen Heimsieg schenken kann.

"Ich hatte eine saubere Runde und holte das Beste aus dem Auto heraus", erklärte er. "Im Vergleich zu den anderen sind wir wie ich glaube nicht mit weniger Sprit gefahren. Die beiden Top-Teams sind aber natürlich schneller als wir. Im Rennen kann ich vielleicht mit Button kämpfen, aber der Sieg ist unrealistisch." Jedenfalls so lange es trocken bleibt.

Sein Bruder Ralf Schumacher wäre mit einem trockenen Rennen gar nicht einmal so unzufrieden. "Das Auto war gut ausbalanciert und ich machte keine Fehler", sagte er über sein Qualifying. "Vielleicht hätte ich ein Zehntel im ersten Sektor herausholen können, aber ansonsten gab es keine Probleme. Es geht eng zu und es wird offensichtlich ein hartes Rennen. Unser Paket sollte aber gut genug sein um wieder in die Punkte zu fahren."

Und auch Nick Heidfeld sieht Punkte nach einer "ermutigenden" Leistungssteigerung seines Teams nicht außer Reichweite. "Von diesem Startplatz aus sind Punkte ein realistisches Ziel. Das Wochenende ist noch nicht vorbei, aber unsere Situation bessert sich wohl."

Als erwiesener Regenspezialist würde sich Nick trotz seiner Michelin-Bereifung ebenso wie Michael Schumacher über einen Regenschauer freuen. "Ich fahre generell gern im Regen, und es wäre interessant zu sehen, wie sich die Reifen verhalten. In der Vergangenheit gab es ja durchaus größere Unterschiede zwischen den Regenreifen von Bridgestone und Michelin." Auch wenn sich diese Regenhoffnungen angesichts der Bridgestone-Überlegenheit der Vergangenheit als Schuss nach hinten erweisen könnten, müsste Nick eigentlich am besten wissen wovon er spricht. Schließlich absolvierte er im Winter etliche Regenreifentests für die Franzosen.

Der Tag des Österreichers

Während es sich Patrick Friesacher zu hause gemütlich machte und Alex Wurz nach zwei Freitagsbestzeiten in der Box sitzen und zuschauen musste, drehte heute nur einer der drei F1-Österreicher seine Runden in Hockenheim.

Und Christian Klien machte dies als Zehnter noch nicht einmal so schlecht. Schließlich hatte der Vorarlberger vor dem Rennwochenende noch nicht an eine Chance auf WM-Punkte aus eigener Kraft geglaubt.

"Ich konnte ziemlich hart pushen - auf alle Fälle mehr als bei den letzten Rennen", freute sich der Red Bull Pilot über Startplatz zehn. "So viel Vertrauen hatte ich seit Montreal nicht mehr in das Auto. Es hatte eine gute Balance und die Reifen schienen gut zu funktionieren. Alles in allem bin ich zufrieden."