Mick Schumacher könnte bereits 2019 im Formel-1-Auto sitzen. Nein, natürlich nicht als Stammfahrer, legt der Sohn von F1-Rekordweltmeister Michael Schumacher gerade doch erst in der Formel 2 so richtig los - am Dienstag ein dritter Platz beim ersten offiziellen Test in Jerez. Vielmehr geht es um einen Testeinsatz bei Alfa Romeo Racing.

Als frisch gebackener Ferrari-Junior sind die Verbindungen zu dem einst als Sauber bekannten Team, 2019 längst ganz enger Partner der Scuderia, naheliegend. So klar, dass Mick Schumacher jetzt zum Anwärter geworden ist, noch im laufenden Jahr für Alfa zu testen - und das eher früher als später.

Alfa Romeo braucht Fahrer für Rookie-Test

Hintergrund: Alfa Romeo fehlt ein Fahrer für die auch 2019 wieder bevorstehenden Testfahrten der Formel 1 innerhalb der Saison. Diese finden dieses Jahr für jeweils zwei Tage nach den Rennen in Bahrain (Anfang April) und Spanien (Mai) statt.

Formel 1 2019: Testet Mick Schumacher für Ferrari?: (05:53 Min.)

An zwei dieser vier Testtage sind die F1-Teams per Reglement verpflichtet, sogenannte Young Driver einzusetzen. Gemeint sind damit Fahrer, die maximal zwei Grands Prix absolviert haben dürfen. Heißt: Alfa Romeos offizieller Ersatzfahrer Marcus Ericsson steht mit seinen fast 100 F1-Starts nicht zur Verfügung.

Alfa-Teamchef Vasseur: Mick Schumacher auf Kandidatenliste

Mick Schumacher sehr wohl. Was zunächst als Gerücht in der italienischen Presse begann, wurde nun von höchster Alfa-Stelle bestätigt. Mick könnte tatsächlich dafür in Frage kommen. "Es gibt eine Kandidatenliste und Mick ist darauf, denn er ist einer der Jungs in der F2, der die Kriterien für den Rookie-Test erfüllt - die Auswahl ist da ziemlich begrenzt", sagte Teamchef Frederic Vasseur nun der offiziellen F1-Homepage formula1.com.

Fix ist der Mick-Einsatz aber nicht. Vasseur: "Wir haben aber noch keine Entscheidung getroffen. Es sind ein paar Namen auf dieser Liste. Wir werden die verfügbaren Optionen weiter bewerten und mit Ferrari besprechen."

Alfa: Updates entscheiden über Rookie-Einsätze

Zudem steht nicht einmal fest, bei welchem Test die Young Driver überhaupt zum Einsatz kommen sollen. So könnte Alfa in Bahrain regelkonform noch voll und ganz auf Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi setzen, müsste dann allerdings in Barcelona beide Testtage für junges Gemüse 'opfern'.

Hier hängt eine Entscheidung vor allem an der Entwicklung. "Die oberste Priorität ist, wann wir große Updates bringen werden", sagt Vasseur. "Wenn wir in Bahrain noch nicht mit großen Updates fertig sind, dann können wir dort den Rookie-Test abhalten und mit unseren aktuellen Fahrern vernünftige Tests in Barcelona fahren", erklärt der Franzose. "Wir könnten es aber auch aufteilen. Es ist eine technische Entscheidung."

Heißt im Klartext: Bei einem wichtigen Back-to-back-Test mit vielen neuen Teilen vertraut ein F1-Team sehr viel lieber auf das zuverlässige und bekannte Feedback seiner Stammfahrer als einen Piloten wie Mick Schumacher, der noch nie in einem aktuellen F1-Boliden gesessen hat. Gerade Alfa scheint das sehr ernst zu nehmen. So hielt das Team seine beiden Filmtage in den vergangenen beiden Wochen jeweils mit dem gegenüber Giovinazzi sehr viel erfahreneren Räikkönen ab.