Valtteri Bottas verpasste beim Qualifying in Abu Dhabi, sich die perfekte Ausgangslage für die letzte Chance auf einen Sieg in der Formel-1-Saison 2018 zu sichern. Der Pole-Sitter des Vorjahres musste Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton trotz einer starken Performance abermals den Vortritt lassen. Der Finne scheint mit dem Kopf schon in der kommenden Saison zu sein.

"Ich denke, Lewis hat einfach eine ziemlich nette Runde gehabt. Gratulation dazu", blieb Bottas wieder einmal nichts anderes übrig, als dem Weltmeister zu dessen elfter Pole Position in diesem Jahr zu gratulieren. Am Ende trennten Bottas etwas mehr als anderthalb Zehntel von der Rundenzeit, die für ihn nach Österreich und Russland die dritte Pole in diesem Jahr bedeutet hätte.

"Das Gefühl auf meinem ersten Run war gut, mit viel Raum für Verbesserung. Der Abstand zwischen uns war da tatsächlich geringer", so Bottas, der im entscheidenden Run mit einer absoluten Bestzeit im Mittelsektor seine Ambitionen unterstrich. Die Rundenzeiten fielen bei der letzten Attacke noch einmal dramatisch.

Bottas schnell, Hamilton schneller: Er fuhr die bessere Runde

"Im zweiten Run wurde die Strecke definitiv noch einmal besser. Wir fanden beide mehr Zeit, aber er fuhr am Ende die bessere Runde", erklärt der Finne. Dass er am Ende aber überhaupt so nah an der Fabelzeit Hamiltons dran war, überraschte. Zuvor hatte Bottas im Zeittraining nicht die beste Figur abgegeben. Im Q2 hatte er über eine halbe Sekunde auf den Teamkollegen verloren.

"Was mir wohl geschadet hat, waren die paar Runs, auf denen ich keine gute Runde hinbekam", gibt Bottas zu. "Im Q2 auf dem Ultrasoft hatte ich wirklich zu kämpfen, auch mit einigen Dingen am Auto." Mit einem Startplatz in der ersten Reihe zumindest die Chancen auf den so herbeigesehnten ersten Saisonsieg gerettet zu haben, stellt ihn angesichts dessen durchaus zufrieden.

"Ich bin wirklich glücklich, im Q3 eine anständige Runde gehabt zu haben. So haben wir eine für das Team wohlverdiente erste Startreihe sichergestellt", sagt er. Sollte Bottas am Sonntag doch noch seinen Bann brechen und die Saison 2018 mit einem Sieg abschließen, würde das zumindest im Nachhinein die Statistik des Jahres zu seinen Gunsten schönen.

Bottas schaut auf 2019: Ein besserer Fahrer sein

Mental wird sich Bottas über den Winter nach einer enttäuschenden Saison allerdings trotzdem neu ausrichten müssen. "Lewis' Karriere weist beeindruckende Zahlen auf. Ich denke, das ist das Resultat, wenn man Spaß hat und immer neue Fähigkeiten in sich selbst findet und hungrig ist, sich zu verbessern", glaubt der 29-Jährige.

"Das ist für jeden Sportler dasselbe. Also ist mein Ziel für nächstes Jahr, besser zu sein. Ich werde weiter mit dem Team arbeiten, versuchen ein besserer Fahrer zu sein. Natürlich will ich häufiger vor ihm sein, als in den letzten beiden Jahren", kündigt Bottas an. "Das wird ein hartes Stück Arbeit. Aber ich bin gewillt, hart zu arbeiten."