Es kehrt einfach keine Ruhe im Fall des Indy-Debakels ein. Nun meldete sich der Sicherheitsdelegierte und Rennleiter der FIA, Charlie Whiting, in einem Schreiben an alle F1-Teammanager zu Wort.

Und die Quintessenz dieses Briefes ist eindeutig: Whiting ist sich sicher, dass es eine Lösung für das Indy-Problem geben hätte können, wenn die Teams und Michelin nicht auf die "grundsätzlich falsche" Schikanen-Lösung gepocht und den richtigen Dienstweg eingehalten hätten.

So hätte Michelin oder eines der Michelin-Teams aus Whitings Sicht nicht den "grundlegenden Fehler" begehen dürfen eine eigene Lösung vorzuschlagen. Stattdessen hätte man sich an den International Sporting Code halten und mit der Rennleitung sprechen sollen.

"Nachdem wir ihre Lösung, aus mittlerweile hoffentlich für alle verständlichen Gründen, abgelehnt hatten, wollten einige Teams, dass der FIA-Präsident interveniert", schreibt Whiting in seinem Brief. Dies wäre allerdings gegen den ISC gewesen, laut dessen nur die Stewards und nicht der Präsident die Entscheidungskraft bei einem Event besitzen.

"Wäre Michelin mit seinem Problem zu mir gekommen und hätten sie mir die maximale Geschwindigkeit in Turn 13 genannt, hätte ich sofort ein Meeting der Teammanager einberufen, mit denen ich normalerweise zusammenarbeite. Und zweifelsohne hätten wir eine Lösung gefunden - ich für meinen Teil kann mir beispielsweise vier bessere Möglichkeiten vorstellen als die Boxengasse in jeder Runde zu benutzen oder das Rennen nicht zu bestreiten. Mit der Hilfe der Teammanager hätten wir diese Liste sicherlich noch erweitern können. Alle Möglichkeiten hätten wir dann den Stewards präsentieren können."

Für zukünftige Problemfälle schlägt Whiting am Ende seines Briefes vor "sich an den ISC" zu halten, da dieser auf jahrelangen Motorsporterfahrungen aufbaue und "besonders unter schwierigen Umständen gut funktioniere".

Warum Whiting seine vier rettenden Vorschläge weder in diesem Brief erwähnt, noch diese in die von der FIA vor Ort in Indianapolis vorgeschlagenen Ideen einbrachte, verrät das Schreiben jedoch nicht...