Lewis Hamilton holte sich die erste Bestzeit beim Frankreich-Comeback. Der Weltmeister fuhr in 1:32,231 Minuten um den Circuit Paul Ricard und ließ damit Teamkollege Valtteri Bottas im 1. Freien Training um knapp anderthalb Zehntel hinter sich. Beide Mercedes-Piloten fuhren mit neuen Motoren, mehr dazu im Abschnitt Technik. Für Sebastian Vettel lief es einmal mehr nicht ganz rund. Nach einem heftigen Unfall von Marcus Ericsson musste das Training drei Minuten vor dem Ende abgebrochen werden (mehr dazu im Abschnitt Zwischenfälle)

Formel 1 2018: Erste Eindrücke vom neuen Frankreich GP (06:21 Min.)

Das Ergebnis: Fast alle Piloten fuhren ihre schnellsten Runden auf den Ultrasoft-Reifen, der weichsten Mischung an diesem Wochenende. Hinter dem Mercedes-Duo reihte sich Daniel Ricciardo im Red Bull ein. Der Australier hatte rund drei Zehntelsekunden Rückstand.

Mit satten 0,772 Sekunden Rückstand musste sich Kimi Räikkönen im Ferrari mit Platz vier zufriedengeben. Der Iceman ließ dabei - wie so oft am Freitag - Teamkollege Sebastian Vettel hinter sich. Vettel hatte schon fast eine Sekunde Rückstand auf Hamilton und wurde Fünfter.

Überraschend stark war Romain Grosjean im Haas unterwegs. Der Franzose sicherte sich nicht nur den Titel Best of the Rest, sondern ließ sogar noch Max Verstappen hinter sich. Pierre Gasly kam als schnellster Fahrer auf Supersoft auf einen starken achten Platz. Sergio Perez (ebenfalls Supersoft) und Kevin Magnussen komplettierten die Top-10.

Die Zwischenfälle: Den ganz großen Kracher gab es am Schluss. Rund drei Minuten vor dem Ende der Session stand plötzlich der Sauber von Marcus Ericsson brennend im Reifenstapel. Ericsson verlor in Kurve zehn die Kontrolle über seinen Boliden und drehte sich über die asphaltierte Auslaufzone. Der Sauber schlug rückwärts in die Streckenbegrenzung ein und fing Feuer.

Weil Ericsson vom Feuer nichts bemerkte, musste er über das Team Radio darauf hingewiesen werden, das Auto schnell zu verlassen. Weil beim Einschlag entsprechende Beschleunigungswerte festgestellt wurden, musste Ericsson zum Routine-Check ins Medical Center.

Flammen schlugen aus der Flanke des Alfa-Saubers, Foto: Sutton
Flammen schlugen aus der Flanke des Alfa-Saubers, Foto: Sutton

Fast wäre es im ersten Training schon früher zu einem heftigen Unfall gekommen. Lewis Hamilton lief auf einer schnellen Runde auf der Zufahrt zur Schikane auf der Mistral-Geraden auf Stoffel Vandoorne auf. Der McLaren-Pilot blieb aber auch in der Anbremszone auf der Ideallinie, Hamilton konnte einen Unfall nur durch Ausweichen auf den Kerb verhindern. Der Mercedes-Pilot musste geradeaus durch die Schikane. "Ich habe ihn nicht gesehen", sagte Vandoorne im Radio.

Als Schlüsselstelle stellte sich im 1. Training Kurve sechs heraus. Die langgezogene Rechtskurve führt nach einer engen Rechtskurve auf die lange Mistral-Gerade. Entsprechend wichtig ist es, möglichst früh auf dem Gas zu stehen, Traktion in der Kurve ist gefragt. Kimi Räikkönen, Brendon Hartley, Esteban Ocon und Stoffel Vandoorne übertrieben es, standen etwas zu fest auf dem Gaspedal und drehten sich. Charles Leclerc drehte sich in Kurve eins, Marcus Ericsson in Kurve 14. Dank der großzügigen Auslaufzonen blieben alle Dreher ohne Folgen.

Die Technik: Die Spannung vor dem Training war groß und sie ist es noch immer. Mercedes baute zwar in alle sechs Autos neue Motorteile ein, wollte aber noch nicht bestätigen, ob es sich dabei nun um die neue oder die alte Spezifikation handelt. Diese Information will Mercedes erst nach dem 2. Freien Training herausgeben. Gewissheit gibt es derweil aber schon, welche Komponenten ausgetauscht wurden. Mercedes, Williams und Force India fahren an diesem Wochenende mit frischen Verbrennungsmotoren, Turboladern und MGU-Hs.