Eingefleischte Formel-1-Fans dürfen aufatmen: Spa-Francorchamps wird auch in Zukunft weiter Bestandteil des F1-Kalenders sein. Das bestätigte Rechteinhaber Liberty Media am Mittwoch vor dem Frankreich GP offiziell per Presseaussendung.

Wie schon zuvor die belgische Zeitung L'Echo zuerst berichtet hatte, wurde zwischen Liberty Media und dem Organisator ein neuer Dreijahresvertrag unterzeichnet. Damit bleibt der traditionsreiche Grand Prix von Belgien bis mindestens 2021 erhalten.

"Es ist eine gute Übereinkunft, welche sicherstellt, dass die Region Wallonien ein wichtiges Event behält, welches zur Vermarktung der Region auf globaler Ebene beiträgt", so der wallonische Wirtschaftsminister Pierre-Yves Jeholet. "Außerdem ist es eine neue Ära, denn wir haben das erste Mal mit den Chefs von Liberty Media verhandelt."

Die waren zuletzt fleißig damit beschäftigt, neue potentielle Austragungsorte wie Miami auf ihre Fähigkeit einen Formel 1 Grand Prix auszutragen auf Herz und Nieren zu überprüfen. Mit der Vertragsverlängerung von Spa-Francorchamps halten die Rechteinhaber rund um Vorstand Chase Carey ihr Wort, auch traditionsreiche Austragungsorte weiterhin im Kalender zu halten.

Belgien behält Platz im F1-Kalender

Bestandteil der Vereinbarung ist, dass der Belgien GP weiterhin Ende August ausgetragen wird und damit seinen angestammten Platz im Kalender beibehält. "Das ist einfacher zu vermarkten, da es ein traditioneller Termin für die Zuschauer ist", so der Organisator. Diese kamen zuletzt vor allem aus den benachbarten Niederlanden in Scharen - dank des Hypes um Max Verstappen.

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Laut den Daten des Vorjahres sollen 90.185 der insgesamt 95.965 der für den Sonntag verkauften Tickets von Fans aus dem Ausland erstanden worden sein. Das sind sage und schreibe 94 Prozent der Gesamtzuschauerzahl. Trotz des regen Zulaufs schrieb der Grand Prix in den vergangenen Jahren allerdings keine schwarzen Zahlen.

Region Wallonien kommt für Verluste auf

Die Kartenverkäufe gingen von 2016 auf 2017 zwar um 7,5 Prozent nach oben, dennoch wurde ein Defizit von 6,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Und selbst das bedeutete gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 24 Prozent. Die Region Wallonien sprang dafür bisher in die Bresche und wird dies auch weiterhin tun. Hintergrund sind extrem positive Auwirkungen auf die Wirtschaft der Region durch die unzähligen Fans. 315 Prozent der Investitionen in das Rennen habe man 2017 zurückbekommen, so Yves-Jeholet.

"Es hätte mir sehr leid getan, den Grand Prix zugunsten eines anderen aufstrebenden Landes zu verlieren", so der Wirtschaftsminister. Um schwarze Zahlen zu schreiben, müssten 19 Millionen Euro erwirtschaftet werden. "Das hängt alles von der Anzahl der Zuschauer ab und dem Dollarkurs. Aber wenn wir so viele Zuschauer wie 2017 anlocken können und der Dollarkurs sich nicht allzu sehr verändert, sollten wir das Defizit um eine bis zwei Millionen reduzieren können."

Die Zahlen für 2018 sehen bisher vielversprechend aus. Laut dem Organisator wurden für die drei Tage vom 24. bis 26. August kumuliert schon über 200.000 Tickets verkauft. 75.000 davon für den Sonntag. 2017 wurden über das gesamte Wochenende 265.000 Karten verkauft, ein Anstieg um 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. "Wir sind auf demselben Level wie 2016 als die Tickets verkauft wurden. Das ist gut, da wir damals Rekorde erzielt haben", so André Maes, General Manager das Grand Prix von Belgien.