Mit dem Schwung des BMW-Deals und einem guten Test neuer Aerodynamikteile im Rücken, möchten Jacques Villeneuve und Felipe Massa das Indianapolis-Chaos vergessen machen und an die starke Vorstellung von Kanada anknüpfen.

Jacques Villeneuve:
Die letzte Woche war für uns alle sehr erfreulich. Die BMW/Sauber-Meldung war eine großartige Neuigkeit und darüber hinaus hatten wir einen sehr produktiven zweitägigen Test in Jerez. Wir konnten viele Runden fahren und ich bin mit der geleisteten Arbeit am C24 sehr zufrieden. Das Wetter in Jerez war heiß, aber die Strecke beansprucht die Hinterreifen stark, was mit Magny-Cours vergleichbar ist. Wir konnten außerdem gute Reifentests fahren und ich schaue recht optimistisch auf das kommende Rennen in Frankreich. Ich denke, wir haben ein paar gute Optionen gefunden. Allerdings muss ich zugeben, dass Magny-Cours nicht unbedingt zu meinen Lieblingsstrecken zählt, auch wenn es dort einige Hochgeschwindigkeitskurven gibt, die Spaß machen. In der Adelaide-Haarnadel muss man stark abbremsen, was Überholmöglichkeiten bietet. Doch der Rest der Strecke ist eher langsam. In der Vergangenheit hatte ich dort gute Rennen, weshalb ich mich freue, dort zu fahren. Die Stimmung ist immer ziemlich entspannt.

Felipe Massa:
In Magny-Cours fahren wir wieder mit hohem Abtrieb. Um die Mittagszeit kann es sehr heiß werden und mit steigender Temperatur ändert sich auch ständig die Fahrzeugabstimmung. Man jagt also ein sich immer änderndes Ziel und das macht es schwierig, das Beste aus dem Auto herauszuholen. Auf diesem Kurs ist es nicht einfach, gute Rundenzeiten zu fahren. Es gibt eine Menge schwieriger Kurven, die von langsam über mittelschnell bis hin zu ganz schnell reichen. Mir gefällt der erste Streckenabschnitt: er ist schnell und fließend. Ich mag auch die Haarnadelkurve, denn dort hat man die Möglichkeit, zu überholen. Die darauf folgende S-Kurve ist auch nicht schlecht, aber der letzte Sektor ist ein wenig wie ein Mickey-Mouse-Kurs.

Willy Rampf, Technischer Direktor:
Nach den zwei nordamerikanischen Rennen mit mittlerem Abtrieb fahren wir in Magny-Cours nun wieder mit hohem Anpressdruck. Insgesamt ist diese Strecke technisch gesehen interessant. Sie bietet eine Kombination von langsamen und Hochgeschwindigkeitskurven, wobei die langsamen Kurven Traktion verlangen und speziell die Hinterreifen stark beanspruchen, und in den schnellen Kurven ist eine gute Fahrzeugbalance entscheidend. Die Asphalttemperatur kann sich im Verlauf des Tages stark ändern, was wiederum einen Einfluss auf den Grip-Level und die Balance hat. Für die Wahl der besten Rennstrategie muss besonders der Grad der Reifenabnutzung beachtet werden. Nach nur einer Handvoll Runden am Freitag ein Setup zu finden, das die Reifenabnutzung minimiert, ist eine ziemliche Herausforderung für die Fahrer und die Ingenieure. Für die Zuschauer ist die Adelaide-Haarnadel am Ende der Gegengeraden sicher am interessantesten. Dort müssen die Fahrer in rund 3 Sekunden von 320 km/h auf 50 km/h abbremsen.