Der Kampf um die Spitze beherrscht in der Formel 1, wie in jedem Sport, die Schlagzeilen. Hinzu gesellen sich gerne die Fragen nach dem ersten Verfolger der Top-Teams und jene nach dem absoluten Schlusslicht.

Seltener fragen die Experten da schon nach der Überraschung des Jahres. Über Sensationen zerbricht man sich vorab nur selten den Kopf. Deshalb sind es ja Überraschungen.

Hamilton & Wolff tippen auf Haas als F1-Überraschung 2018

Doch im offiziellen Youtube-Kanal der F1 wurden Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff und der amtierende Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton neben den üblichen Standard-Prognosen auch genau dazu befragt. Ihr Urteil: identisch.

Formel-1-Autos 2018 im Technik-Check: Haas VF-18 (02:04 Min.)

"Haas, ich denke es wird Haas sein", orakelt Hamilton noch recht knapp. Der US-Rennstall habe sehr, sehr schnell ausgesehen. "Ich denke, man wird Haas dieses Jahr weit vorne dabei sehen", so der Brite.

Haas mit starker Rennsimulation beim F1-Test

Toto Wolff ging tiefer ins Detail. Auch für den Mercedes-Chef könnte Haas schon beim Saisonstart der Formel 1 in Melbourne der 'Best of the rest' sein. "Nach unseren statistischen Daten zu schließen scheinen sie sehr schnell zu sein", berichtet Wolff auf Basis der Analysen der Testfahrten seitens der Silberpfeile. So lieferte Haas etwa die sechstschnellste Rennsimulation der gesamten Testfahrten, zeigte sich selbst extrem angetan von der Performance des VF-18.

"Aber wenn sie 20 Kilogramm leichter sind, dann macht das acht Zehntel Unterschied", relativiert Wolff mit Blick auf die Benzinladungen. Wünschen würde der Österreicher den Amerikanern jedenfalls eine starke Vorstellung - und das, obwohl es sich um eines der B-Teams Ferraris, also des schärfsten Mercedes-Rivalen, handelt.

Mercedes-Chef drückt Haas die Daumen

Der Grund: Sympathien für den Unternehmergeist des Teambesitzers und Teamchef-Kollege Günther Steiner. Trotz mancher Meinungsverschiedenheiten in den vergangenen Jahren scheinen diese groß.

"Ich hoffe, dass sie dabei sind. Sie verdienen es. Gene Haas ist ein echter Unternehmer und ist so einige Risiken eingegangen. Und Günther Steiner ist ein verrückter Kerl, der alles gibt. Er weiß, was er tut", sagt Wolff. Leicht werde es für Haas jedoch nicht. "Renault gibt es auch noch. Die werden einen Schritt nach vorne machen - und McLaren", sagt Wolff.

Damit nicht genug. Auch das von vielen Seiten schon abgeschriebene Williams hat Wolff, einst Anteilseigner der Truppe aus Grove, noch auf dem Zettel möglicher Überraschungen. Wolff: "Williams sah auf den Longruns gut aus. Ich denke, dass es hinter den Top-3 viele Teams gibt, die eine Überraschung sein können."