Noch bevor der erste kommerzielle Flug absolviert wurde, hat Niki Lauda seine im Januar aus der Konkursmasse von Air Berlin erstandene Fluglinie Laudamotion schon wieder weiterverkauft. Wie Lauda auf einer Pressekonferenz im Zuge eines Testflugs von Wien nach Düsseldorf vor Journalisten erklärte, hat sich die irische Billigfluggesellschaft Ryanair vorerst 24,9% der Anteile an Laudamotion gesichert und verfolgt das Ziel, auf 75 Prozent aufzustocken, sobald die EU-Wettbewerbsbehörden grünes Licht erteilen.

"Der Plan ist, sofort aufzustocken, wenn es möglich ist", erklärte Lauda, der mit dem Weiterverkauf kein schlechtes Geschäft gemacht haben dürfte. Der Kaufpreis von Ryanair für 75% der Anteile wird mit knapp 50 Millionen Euro kolportiert, während Lauda selbst für die insolvente Airline deutlich weniger gezahlt haben dürfte. Neben Ryanair führte Lauda auch Gespräche mit Easyjet, einer weiteren Billigfluggesellschaft, und geht davon aus, dass die Tickets für Kunden nun billiger werden.

"Je mehr Flieger du hast, umso billiger kannst du sein", so der dreifache Formel-1-Weltmeister und Aufsichtsratschef des Mercedes F1-Teams. Laudamotion erhält von Ryanair vorerst sieben Boeing 737, welche zu den vorhanden 14 Airbus-Flugzeugen stoßen. Laudamotion tritt als Urlaubsfluggesellschaft auf und steuert von Flughäfen in Österreich, Deutschland und der Schweiz hauptsächlich Warmwasserdestinationen in Spanien und Griechenland an.

Niki Lauda bleibt an Board

Niki Lauda selbst wird künftig dem neu geschaffenen Board von Laudamotion vorstehen und in dieser Funktion für die Etablierung von Laudamotion als österreichische Billigfluglinie verantwortlich sein. Laudamotion und Ryanair rechnen damit, im dritten Jahr profitabel zu arbeiten. Die Anzahl der Airbus-Flotte soll auf 30 Flugzeuge aufgestockt werden.

"Laudamotion wird von der Partnerschaft stark profitieren. Die Airline bekommt damit Zugang zur Ryanair-Flotte und unseren finanziellen Ressourcen. Laudamotion kann damit in einem Markt, der mit Austrian und Swiss von der Lufthansa-Gruppe und ihren Hochpreistickets dominiert wird, rascher wachsen", erklärte Michael O’Leary, Vorsitzender von Ryanair.