Er war bei weitem nicht der einzige Grand Prix Pilot, der seine eigenen Rennwagen baute. Aber zu Lebzeiten der mit Abstand erfolgreichste. Seine Autos gewannen mit ihm selbst 1966 und mit Denny Hulme 1967 die Fahrer- und die Konstrukteurweltmeisterschaft und auch der Motor, ein australischer Repco V8, anfangs noch auf einem Serienblock von Oldmobile basierend, war beinahe ein Produkt des eigenen Hauses.

Später, in den achtziger Jahren gelangen noch zwei weitere Fahrertitel mit einem gewissen Nelson Piquet und mit Motoren von Ford und BMW. Da hatte sich der Firmengründer längst aus dem Alltagsgeschäft zurückgezogen und das Team war erst an Ron Tauranac, wenig später an Bernie Ecclestone verkauft worden. Fünfundzwanzig Jahre nach seinem Rückzug als Fahrer und Konstrukteur griff der Australier dennoch noch einmal für kurze Zeit aktiv ins Geschehen ein. 1994 im Simtek Team als Partner von Nick Wirth und des deutschen Konrad Schmidt und mit seinem Sohn David als Fahrer.

John Arthur Brabham ist Jahrgang 1926, Einzelkind und Sohn eines Gemüsehändlers aus Sidney. An eine Karriere als Fahrer und obendrein in Europa hatte er anfangs überhaupt nicht gedacht. Dafür war er vielzusehr Techniker. Seinen ersten Grand Prix Rennwagen, den Cooper Alta, hatte er sich selbst gebaut. Und seinen letzten, den Brabham Ford BT33 eigentlich auch. Ohne Jack Brabham hätte John Cooper niemals zu Weltruhm kommen können. 1979 hat Königin Elisabeth II den Australier geadelt. Stirling Moss, von nahezu gleichem Alter und, nach Siegen gemessen, sogar noch erfolgreicher, hat darauf zwanzig Jahre länger warten müssen.

Jack Brabham gewann seinen letzten Grand Prix 1970 in Kyalami. Auch gegen einen glücklich agierenden Jochen Rindt im revolutionären Lotus Ford 72 hatte er noch realistische Chancen auf den Weltmeistertitel. Doch, so sagt man, machte sein persönlicher Mechaniker öfters einige gravierende Fehler. Der übrigens hiess Ron Dennis. Nach dem letzten Rennen des Jahres 1970 packte er in England seine Familie in sein Flugzeug, seine zweite grosse Leidenschaft, und kehrte heim nach Down Under. Nur Teamchef mochte er nicht sein.