Während für Formel-1-Fans in Deutschland in Sachen F1-Übertragung durch Sky der Bildschirm 2018 schwarz bleibt, ist der Pay-TV-Sender in der Wiege des Motorsports, Großbritannien, absoluter Platzhirsch. Die Briten sehen alle F1-Rennen ausschließlich bei Sky Sports UK, lediglich zehn gibt es bei Channel4 im Free-TV. Ab 2019 ist Sky auf der Insel sogar mit Exklusivrechten ausgestattet.

Wegen dieses bereits lange eingefädelten Deals zählen die Zuschauer in Großbritannien nicht zu den Profiteuren des neuen offiziellen Livestreaming-Angebots der Formel 1 selbst. Am Dienstag hatte die F1 bekannt gegeben, mit Saisonstart 2018 in mehr als 40 Ländern einen eigenen Service an den Start zu bringen, darunter auch Deutschland, Österreich und die Schweiz, hierzulande zum Start wohl mit RTL-Kommentar.

Sky UK führt Season Pass ein - zum halben Preis

Die Briten schauten in die Röhre und konnten sich ordentlich ärgern: Der geplante Preis für den neuen F1-Stream liegt dramatisch unter dem für das Sky-Abo. Während die Kunden von Sky in Großbritannien für die neun nötigen Monate je 33,99 Pfund, also insgesamt 305,91 Pfund, überweisen müssen, um alle 21 Rennen der Formel-1-Saison 2018 zu sehen, will die Formel 1 nur rund 100 US-Dollar aufrufen. Das entspricht weniger als 80 britschen Pfund. Eine eklatante Ersparnis also, in deren Genuss jedoch kein Brite kommen kann. Bis jetzt.

Formel 1 2018: Erster Blick auf F1 TV Live-Stream (01:33 Min.)

Jetzt hat Sky reagiert und seinerseits den Preis für das eigene Angebot drastisch reduziert. Auf der Sky-Website Now TV ist jetzt ein F1 Season Pass erhältlich, für 150 Pfund. Nach Ablauf von neun Monaten, also der F1-Saison, verlängert sich das Angebot daraufhin automatisch zu 33,99 Pfund je Monat. Eine Kündigung nach Ablauf der neunmonatigen Prepaid-Phase ist allerdings möglich.

Hat Sky Angst vor VPN-Flucht? F1 will ohnehin helfen

Das ist zwar noch immer fast doppelt so teuer wie es das offizielle Angebot auch in Großbritannien wohl wäre, aber immerhin ein deutliches Entgegenkommen seitens Sky. Nur kulant?

Oder steckt doch mehr die Angst dahinter, zahlreiche Kunden könnten versuchen via VPN die Landessperre zu umgehen?

Die F1 hatte bei der Präsentation ihrer Pläne jedenfalls angekündigt, intensiv daran zu arbeiten, genau das per Geoblocking zu unterbinden. "Wir wollen unsere Übertragungspartner schützen. Das ist uns sehr wichtig", sagte Frank Arthofer, Chef für Digitales von F1-Eigner Liberty Media. Mittelfristig will die Formel 1 gemeinsam mit den übertragenden Pay-TV-Sendern in Ländern, wo F1 TV wegen der Rechtesituation zum Start nicht zur Verfügung steht, nach Lösungen für die künftigen Übertragungsmöglichkeiten suchen.