Niki Lauda ließ in Abu Dhabi zum Ende der RTL-Übertragung der Formel-1-Saison 2017 die Bombe platzen: Nach über 20 Jahren wird die österreichische Formel-1-Legende ab dem kommenden Jahr nicht mehr als Experte des Kölner Privatsenders mit von der Partie sein. Kollege Florian König würdigte Lauda noch an Ort und Stelle. Andere Wegbegleiter nutzten die sozialen Medien, um dem 68-Jährigen ihren Respekt zu zollen.

RTL-Moderator Florian König bedankt sich bei Legende Niki Lauda

Sichtlich schockiert fand König mit "danke, Legende" sofort passende und sogleich bewegende Worte zum Abschied seines TV-Kollegen, mit dem er seit 1996 mit dem Formel-1-Zirkus um die Welt reiste. "Mit dieser Live-Ankündigung hat mich Niki komplett auf dem falschen Fuß erwischt. So überrascht ich bin, so dankbar bin ich ihm für eine unglaublich tolle gemeinsame Zeit. Ich habe ihn nicht nur als Motorsportlegende, sondern auch als eine absolute Ausnahmepersönlichkeit geschätzt", so König, der Lauda auch auf Twitter noch einmal seinen Dank aussprach.

Kommentator Heiko Wasser trauert dem Boss nach

Genau wie König war auch Heiko Wasser über die gesamte Experten-Zeit Laudas Teil des RTL-Teams an der Formel-1-Rennstrecke - wenn er auch in der Kommentatoren-Kabine mit zunächst Jochen Maas und später Christian Danner vom Wissen anderer Ex-Piloten unterstützt wurde. "Bei Niki muss man mit so etwas immer rechnen. In den letzten Jahren war zwar immer alles klar, aber dieses Jahr hat er schon nicht alle Rennen für uns gemacht. Deshalb bin ich nicht so überrascht", so der Dortmunder, der sich anlässlich Laudas Abschied ebenfalls via Twitter zu Wort meldete.

RTL-Kollegin Anna Fleischhauer dankt ganz besonderer Persönlichkeit Lauda

Anna Fleischhauer ist zwar erst seit 2015 Teil des Formel-1-Teams von RTL, ließ es sich aber auch nicht nehmen, Niki Lauda zum Abschied auf Twitter ihre Anerkennung auszusprechen. Fleischhauer hatte erst vor wenigen Wochen in Mexiko als Ersatz für Florian König ihren Einstand als Moderatorin gefeiert.

RTL Sportchef Manfred Loppe zieht das Kapperl

TV-Sender RTL war von Laudas Bekanntgabe genauso überrascht wie König. Sportchef Manfred Loppe bedankte sich in einer Presseaussendung beim langjährigen Redaktionsmitglied."Niki ist sich mit diesem Ausstieg wieder einmal treu geblieben. Er hat für sich eine Entscheidung getroffen und diese kurz und knapp verkündet. Das müssen wir respektieren. Heute ziehen wir das Kapperl vor ihm und bedanken uns für mehr als zwei Jahrzehnte großartiger Zusammenarbeit", sagt Loppe.

Ebel mit Abschiedsfoto der RTL-Crew und Niki Lauda

Boxengassen-Reporter Kai Ebel gehörte wie König, Wasser und Danner zu den langjährigen Begleitern von Laudas Weg bei RTL. Der 53-Jährige beließ es in seinem Tweet bei einem Abschiedsfoto der Crew in Abu Dhabi.

Vettel: Zum Glück nicht alles gehört, was Niki über mich gesagt hat

Sebastian Vettel gehört selbst zur Generation, die mit Lauda als Fernsehexperte aufgewachsen ist. Auch der Heppenheimer lobte die Qualitäten des dreimaligen Weltmeisters in seiner Rolle als Fachmann. "Er war immer sehr direkt und einfach er selbst. Ich denke, deshalb hatte er den Job auch für 21 Jahre", so Vettel, der scherzend anfügt: "Ich habe nicht alles gehört, was er über mich gesagt hat - was manchmal wohl auch gut war. Ich denke, wir wurden alle irgendwann mal live im Fernsehen von ihm gelobt und manchmal war es auch das Gegenteil davon."

Sebastian Vettel lobte Niki Laudas Qualitäten als RTL-Experte, Foto: Sutton
Sebastian Vettel lobte Niki Laudas Qualitäten als RTL-Experte, Foto: Sutton

Hamilton lobt Lauda den ewigen Racer

Dem Mercedes-Duo Lewis Hamilton und Valtteri Bottas ist Lauda weniger als Experte und viel mehr als Teil der Teamführung bekannt. "Ich hoffe, Niki bleibt bei uns im Team", so Hamilton, der einen ausgezeichneten Draht zum Österreicher hat. Er schätzt Laudas Wissen als Fahrer mindestens genauso, wie es viele Fernsehzuschauer in Deutschland über viele Jahre hinweg taten. "Es ist großartig, jemanden zu haben der so gut über den Sport informiert ist. Er hat eine großartige Einstellung, wie zur seiner Zeit als Fahrer. Er pusht immer: Wir brauchen mehr Zeit, mehr Power, mehr Downforce."

"Er pusht so, als ob er noch selbst fahren würde. Das Tollste ist, dass er nicht um den heißen Brei redet. Für mich ist er eine Legende im Fahrerlager und das wird er auch immer sein." Bottas kann sich gut vorstellen, dass Lauda im Fernsehen für den einen oder anderen umstrittenen Spruch gesorgt hat - womit der Finne nicht Unrecht hat: "Jedes Team braucht mindestens eine Person, welche die Dinge sagt wie sie sind. Niki ist so jemand und ich denke, dass das im Fernsehen für die eine oder andere Schlagzeile gesorgt hat.

Niki Lauda überzeugte Lewis Hamilton 2012, von McLaren zu Mercedes zu wechseln, Foto: Mercedes-Benz
Niki Lauda überzeugte Lewis Hamilton 2012, von McLaren zu Mercedes zu wechseln, Foto: Mercedes-Benz