Im Sommer 1951 organisierte der Ockham Football Club einen Ausflug zum Formel 1-Rennen nach Silverstone. Unter ihnen war der damals 27jährige Holzhändler Robert Kenneth Tyrrell. Der Automobilrennsport hatte ihn bis zu diesem Tage nicht sonderlich interessiert, er war in seiner Freizeit Fußballer mit Leib und Seele und hätte einen Stadionbesuch bei seinem Lieblingsverein Tottenham Hotspurs diesem Ausflug bestimmt vorgezogen.

Doch was er in Silverstone zu sehen bekam, beeindruckte den jungen Ken Tyrrell sehr. Vor allem die Rennen in den unteren Kategorien hatten es ihm angetan und er war überzeugt, mindestens genau so schnell fahren zu können wie der Großteil dieses Starterfeldes. Wieder zurück in Ockham war Ken Tyrrell fest entschlossen, selbst Autorennen zu fahren und schon nach kurzer Zeit war er Teilhaber eines Cooper-Norton Formel 3-Rennwagens.

1952 bestritt Ken Tyrrell sein erstes Formel 3-Rennen in Snetterton und er fuhr in dieser Kategorie bis 1957. Aufgrund seines draufgängerischen Fahrstil bekam Ken von seinen Rennfahrerkollegen schon bald den Spitznamen "Chopper" und seine mit einer Holzfälleraxt bemalten Rennwagen waren auf allen Rennstrecken Englands bekannt. 1955 gewann er auch ein Rennen im schwedischen Karlskoga und wurde im selben Jahr von Aston Martin zu Testfahrten nach Silverstone eingeladen, den Werksvertrag erhielt jedoch ein anderer: Stirling Moss.

1958 wagte Ken Tyrrell den Sprung in die Formel 2 und ging hierfür eine Partnerschaft mit Alan Brown und Cecil Libiwitz ein. Es wurden zwei Cooper 1500 in der Formel 2 eingesetzt, einen steuerte Tyrrell selbst, den anderen meist Keith Ballisat oder Michael Taylor, oder er wurde von Rennen zu Rennen an eine "lokale Größe" vermietet.

Gegen Ende der Saison 1958 erkannte Tyrrell, daß es ihm mehr Spaß machte, einen anderen Fahrer in seinem Wagen siegen zu sehen als selbst im Cockpit Fünfter oder Sechster zu werden. So wurde aus dem Rennfahrer der Teammanager Ken Tyrrell.