Die Beziehung zwischen Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve und dem Ex-Team seines Managers Craig Pollock fand nicht gerade ein Happy-Hand. In einem geschönten Press Release müsste der Kanadier wohl sagen: "We didn't end on best terms."

Doch lange Zeit nach dem Streit mit dem mittlerweile ebenfalls nicht mehr für British American Racing tätigen Ex-Teamboss David Richards, nimmt Villeneuve - wie man ihn kennt - kein Blatt mehr vor den Mund. Von geschönten Sätzen möchte er ohnehin - selbst im Streit mit seinem aktuellen Teamchef Peter Sauber - nichts wissen.

Stattdessen bezeichnet er sein Ex-Team als "überheblich und arrogant" und macht diese neue Einstellung, nach dem Gewinn des Vizetitels im Vorjahr, für den dramatischen Abstieg ins Mittelmaß verantwortlich.

"Nach der vergangenen Saison wurden sie wieder überheblich und arrogant", erinnert Villeneuve im Indianapolis Star an jene Tagen, in welchen bei den britisch-amerikanischen Rennern vom "Sieg im ersten Rennen" die Rede war und er noch mittendrin statt nur dabei war. "Plötzlich waren sie wieder dort, wie sie angefangen hatten."

Und tatsächlich: Neben den ähnlichen Ankündigungen - wollte man einst den ersten GP-Sieg im ersten Grand Prix, kündigte diesmal Jenson Button den ersten Sieg im ersten Saisonrennen an - sieht auch das Punktekonto identisch zu den Anfangsjahren aus: Auch nach acht WM-Läufen steht bei den Weißen noch immer die Null. Selbst Villeneuve hat in seiner stark gescholtenen Sauber-Zeit bis heute mehr Punkte geholt.

Aber Jacques rechnet nicht nur mit seinem Ex-Rennstall, sondern auch mit seinem Ex-Boss ab: "Er hat ein großes Ego-Problem. Er war auf einer Mission mich zu zerstören und ich weiß nicht warum", lässt JV auch heute noch kein gutes Haar an David Richards. "Er macht das mit jedem, von dem er glaubt, dass er größer als er selbst ist."

Doch vorerst stellen die alten Streit-Geschichten und der Abstieg seines ehemaligen Teams nicht wirklich Villeneuves vorrangiges Problem dar. Denn obwohl er mit fünf Zählern bislang mehr Punkte als British American Racing geholt hat, steht er bei Sauber noch immer im Kreuzfeuer der Kritik.