Als neuer Rekordhalter kommt Nico Hülkenberg nach Malaysia, seinen Rekord der meisten Rennen ohne Podium in der Formel 1 nimmt er inzwischen mit viel Humor. "So einen Rekord muss man sich erarbeiten", scherzte der Renault-Pilot im Vorfeld des Wochenendes. Am Montag nach dem Rennen in Singapur habe er sogleich auch Kontakt mit dem ehemaligen Rekordhalter Adrian Sutil aufgenommen. "Ich habe ihn angerufen und gefragt, ob sein Leben jetzt noch einen Sinn hat. Das ist schon ein hartes Brot für ihn", lachte Hülkenberg.

Sportlich war Singapur schlussendlich aber eine einzige Enttäuschung für Hülkenberg. Rang vier wäre ohne ein technisches Problem am Motor wohl sicher gewesen, stattdessen gab es einen Ausfall.

Verpasste Punkte, die Renault in der Konstrukteurs-WM dringend hätte gebrauchen können, wenngleich erstmals in dieser Saison Jolyon Palmer in die Bresche sprang und Rang sechs holte. Damit gelang der Sprung vorbei an Haas, Renault ist nun Siebter. Zehn Punkte fehlen auf Toro Rosso, weitere sieben auf Williams.

Dabei präsentierte sich der französische Bolide in dieser Saison auf eine Runde durchaus konkurrenzfähig, nicht nur in Singapur. Im Rennen dagegen hapert es. "Im Rennen müssen wir versuchen, diesen Abstand zu den Top-Teams zu halbieren. Wenn wir das schaffen, haben wir schon ordentlich was erreicht", sagte Hülkenberg.

Die Mission ist klar, Renault will wieder dorthin, wo man bereits zur Mitte des vergangenen Jahrzehnts war - an die Spitze der Formel 1. Für Hülkenberg ist klar, dass Renault über alle Möglichkeiten verfügt, zumindest den Abstand zur Spitze signifikant zu verkleinern. "Wir haben die Leute, die Ressourcen, die Möglichkeiten - also die Voraussetzungen - das zu erreichen", stellt er klar.

In Singapur verpasste Nico Hülkenberg wertvolle Punkte, Foto: LAT Images
In Singapur verpasste Nico Hülkenberg wertvolle Punkte, Foto: LAT Images

Keine Liebesbeziehung zu Malaysia

In Malaysia sollte für Hülkenberg die Rückkehr in die Punkte gelingen, glaubt man der Statistik. Sechsmal bestritt er dort ein Rennen, fünfmal kam er in die Punkte. Dennoch hat sich für den 30-Jährigen im Laufe der Jahre keine Liebesbeziehung zur Strecke ergeben. "Nicht wirklich", antwortete er auf die Frage, ob er das Rennen vermissen werde. Bekanntlich findet dieses Jahr die vorerst letzte Austragung des Malaysia GP in der Formel 1 statt.

"Das ist der Gang der Dinge. Manchmal fällt eine Strecke raus, dann kommt eine neue rein. Ich fahre hier gerne, aber es ist jetzt keine meiner Lieblingsstrecken", erklärte er. Was der Deutsche vermutlich ebenfalls nicht vermissen wird, sind die extremen klimatischen Bedingungen in dem südostasiatischen Land.

"Es ist schon ordentlicher Saunagang. Vor allem letztes Jahr war es megaheiß. Da war die Sonne draußen, das war echt heiß", erinnert er sich. Einen Trick, um mit den Bedingungen fertig zu werden, hat er nicht. "Es gibt keine Tricks. Man muss fit sein. Fitness, Fitness und nochmal Fitness", nennt Hülkenberg die Grundvoraussetzung.