Drei Rennen, drei Siege - Lewis Hamilton ist dominant aus der Sommerpause zurückgekehrt. In der WM ist er zunächst an Sebastian Vettel vorbeimarschiert, ehe er ihn in Singapur - woran Vettel nicht unschuldig war - distanzierte. Die Saison hat sich also gewandelt für den Briten, und auch seiner Lebensführung verpasste Hamilton einen Neustart. Seit kurzem lebt er nämlich vegan, und das aus Überzeugung, wie er verriet.

"Ich habe diverse Dokumentationen gesehen. Ich liebe Tiere und das ist ziemlich aufschlussreich, wenn man diese Dokumentationen sieht", erklärte Hamilton. Der Trend, auf sämtliche tierische Produkte zu verzichten, erfährt großen Zulauf. Gerade bei Profisportlern spielt das Thema Ernährung eine große Rolle, Nico Rosberg setzte etwa auf glutenfreie Produkte.

Neuer Lifestyle für ein besseres Leben

Hamilton aber versucht sich gleich am kompletten Verzicht auf Fleisch, Fisch, Eier und so weiter. Dabei ginge es ihm auch um sein langfristiges Leben. "Ich habe viele Freunde und viele Leute, die ich getroffen habe und Veganer sind, sagen, dass es die beste Entscheidung war, die sie je getroffen haben", berichtete er. "Ich habe viele Freunde die gesund sind, voller Energie. Und es gibt jetzt auch genug Studien, die zeigen, dass es der gesündeste Lebensweg ist", meint er.

Erfahrungen in der eigenen Familie trugen ebenfalls zu seinem Entschluss bei. "Ich will nicht in 10 oder 20 Jahren an Diabetes erkranken oder Herzprobleme erleiden, die in meiner Familie liegen. Oder auch Krebs, der ebenfalls in meiner Familie liegt", sagte Hamilton emotional. "Es ist die persönliche Entscheidung eines jeden Einzelnen. Aber das Verrückte ist: Wenn man es [die Krankheiten; Anm. d. Red.] dann hat, will man etwas verändern. Ich will mich gleich davor schützen und denke, es ist der richtige Weg", stellt er klar.

Hamilton mahnt zu mehr Respekt vor der Natur

Eine bislang unbekannte Seite Hamiltons, die nun zum Vorschein tritt. Auch den Umgang des Menschen allgemein mit der Natur kritisiert er heftig und verweist auf die aktuelle Situation in der Karibik. "Die Hurrikans zum Beispiel sind auch nicht einfach so passiert, sondern weil wir nur auf unseren Vorteil bedacht sind und alles nehmen, was wir kriegen können", mahnt er die Menschheit zu mehr Rücksicht. "Wir sehen Hurrikans, Erdbeben und haben Mitleid mit den Leuten, denen es passiert und geben Milliarden aus, um zu helfen. Aber wir kümmern uns nicht um die Ursachen", argumentiert er.

So sei auch das Thema Umweltverschmutzung eines, das man bedenken müsste: "Ich tauche zum Beispiel gerne und sehe, wie sehr die Unterwasserwelt verschwindet. Der Welt geht es schlecht. Wir können glücklich sein, dass wir nicht mehr so davon betroffen sind, aber was ist mit der zukünftigen Generation?"

Bislang war Hamilton (hier mit Isabeli Fontana) eher als extrovertierter Promi bekannt, Foto: Sutton
Bislang war Hamilton (hier mit Isabeli Fontana) eher als extrovertierter Promi bekannt, Foto: Sutton

Hamilton zeigt Professionalität und Weitsicht

Es ist ein interessanter Blick nach vorne, den der dreimalige Weltmeister in seinen Äußerungen an den Tag legt. Bereits in Monza berichtete Hamilton von seiner Sommerpause, die er nicht nur für Spaß genutzt habe, sondern auch dafür, die Reserven für den restlichen Saisonverlauf anzulegen.

"Ich hatte eine wirklich gute Balance. Sowohl Freizeit und Relaxen, als auch etwas Training. Ich denke, die ganze Saison ist Vollgas, das ganze Jahr. Selbst am Anfang der Pause war ich zunächst Vollgas unterwegs und habe es gut getimed, das Gas rauszunehmen und sicherzustellen, dass ich die Batterien auflade", sagte Hamilton. Professionalität und Weitsicht, nicht nur im sportlichen Leben. Die neue Seite des Lewis Hamilton.