Bei Felipe Massa läuft es momentan nicht: Nachdem er den Ungarn GP krankheitsbedingt auslassen musste, crashte der Williams-Pilot im 1. Freien Training zum Belgien GP. Massa kam am Scheitelpunkt von Malmedy zu stark über den Kerb, versuchte das lose Heck einzufangen, rutschte am Kurvenausgang durch das Kiesbett und landete schließlich unsanft im Reifenstapel. "Ich habe das Auto auf dem Kerb verloren", funkte Massa noch aus dem Cockpit.

"Das Heck ist ausgebrochen, als ich auf den Kerb gekommen bin", so Massa später. "Ich wollte das Auto dann korrigieren und bin durchs Kiesbett. Dort ist aber nicht viel Platz, so dass ich eingeschlagen bin. Es war mein Fehler. Aber es war ein heftiger Unfall."

Nach nur drei Runden war die Trainingssession für den Brasilianer gelaufen. Damit aber noch nicht genug: Beim Unfall wurde nicht nur die komplette linke Fahrzeugseite beschädigt, sondern auch das Chassis. Noch während der Trainingssitzung kam der havarierte Bolide zurück zum Team, das sich umgehend an die Arbeit machte.

Doch alle Versuche, einen Boliden für das 2. Freie Training am Nachmittag aufzubauen, waren von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Weil Williams das Auto auf einem Ersatz-Chassis aufbaut, ist nach Artikel 25.5 des Sportlichen Reglements ein erneutes Scruiteering notwendig.

Reglement verhindert FP2-Comeback

Der gleiche Artikel besagt allerdings auch, dass diese erneute technische Abnahme nach schriftlicher Anfrage erst am nächsten Morgen möglich ist. Im Falle von Williams können die technischen Kommissare das Auto erst am Samstagmorgen für regelkonform befinden. Massa verpasst somit nach dem 1. Freien Training auch noch die Nachmittagssession.

Glück im Unglück: Nachdem Massa im Anschluss an den Unfall für vorsorgliche Checks ins Medical Center gebracht wurde, konnte er anschließend sofort wieder zurück zu seinem Team. Massa zu Motorsport-Magazin.com: "Der Nacken tut mir ein bisschen weh, aber sonst ist alles okay. Die Krankheit von Ungarn ist aber komplett auskuriert - deshalb bin ich nicht abgeflogen."

Massa bleibt somit nur ein Training, um sich für das Qualifying vorzubereiten. "Gerade hier musst du dich ans Limit tasten", bedauert Massa. Seine Devise für FP3 lautet daher: "So viel fahren wie möglich." Besonders optimistisch ist der Williams-Pilot aber auch aus einem anderen Grund nicht. Teamkollege Lance Stroll landete im 1. Training auf Rang 15, am Nachmittag auf Platz 17. "Unsere Pace heute sah nicht gut aus", resümiert Massa.