Zum ersten Mal in dieser Saison durften die Teams pünktlich zum Highlight in Monaco selbst ihre Reifensätze auswählen. Die ersten fünf Rennen hatten sich alle Beteiligten darauf geeinigt, eine Standard-Zusammensetzung an alle Fahrer auszuliefern. Pirelli wollte bei der neuen Fahrzeuggeneration auf Nummer sicher gehen.

Große Unterschiede zwischen den einzelnen Teams gibt es beim ersten Rennen mit eigener Reifenwahl erwartungsgemäß nicht: Weil Monaco so schonend zu den Reifen ist, wollen die Teams möglichst viele Qualifikations-Reifen, weil diese auch gleichzeitig Rennreifen sind.

Mit Ultrasoft, Supersoft und Soft kommen natürlich die weichsten Mischungen überhaupt zum Einsatz. Ein Satz von jeder Mischung ist von Pirelli vorgeschrieben, davon müssen die Soft- und Supersoft-Sätze für den Sonntag aufgehoben werden, der Ultrasoft-Satz ist für das Q3 vorgesehen.

Bei den zehn Reifensätzen, die die Teams selbst noch aussuchen dürfen, haben sich fast alle für neun oder zehn Sätze Ultrasoft entschieden. Erstaunliche Ausnahme: Mercedes. Das Weltmeister-Team gönnt seinen beiden Piloten dafür zusätzlich zum Pflicht-Satz zwei Sätze Supersoft, dafür aber 'nur' insgesamt neun Ultrasofts.

Hauptkonkurrent Ferrari hat sich bei Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen für einen zusätzlichen Satz Supersoft entschieden und entsprechend neun Sätze Ultrasoft dazu beordert. Somit haben Vettel und Räikkönen je einen Satz Ultrasoft mehr als die Mercedes-Piloten, dafür einen Satz Supersoft weniger.

Red Bull hingegen setzt als einziges der Top-Teams komplett auf Ultrasoft. Daniel Ricciardo und Max Verstappen haben somit jeweils nur einen Satz Soft und Supersoft, dafür aber elf Sätze Ultrasoft zur Verfügung. Williams und Renault gehen ebenfalls auf diese Strategie.

Wohl alle auf Einstopp mit Super- und Ultrasoft

Für das Rennen wird die Reifenwahl aber wohl wenig ändern. Läuft alles nach Plan, wird kein Pilot mehr als einen Stopp machen, die Soft-Reifen wird wohl ebenfalls keiner freiwillig aufziehen. Ultrasoft - Supersoft oder Supersoft - Ultrasoft, so sehen die beiden realistischen Strategien aus.

Als einziger Pilot hat Formel-1-Rückkehrer Jenson Button übrigens einen zusätzlichen Satz Soft spendiert bekommen. Der Brite, der in Monaco Fernando Alonso bei McLaren während dessen Indy 500 Einsatz ersetzt, soll wohl die Soft-Pneus zumindest kennenlernen. Button saß in diesem Jahr noch nicht im realen Auto. Dafür gibt es aber nur einen Satz Soft für Button, doch der Soft ist dem Ultrasoft-Pneus von der Charakteristik her recht ähnlich.