Ein frustrierendes Rennwochenende hat Jacques Villeneuve in der Eifel erlebt. Das Rennen selbst begann viel versprechend - JV war schwerer als Felipe Massa in die Qualifikation gegangen, stand auf Platz 15, Massa auf Startplatz 11. "Mein Start war wirklich gut, ich war gleichauf mit Felipe. Aber dann wurde ich in die Kollision, die in der ersten Kurve passierte, verwickelt. Ich musste weit ausweichen, um einen Crash zu vermeiden, dabei habe ich viele Plätze verloren."

Das Schlimmste trat ein: "Ich fand mich selbst hinter den Jordan wieder - und wir wussten sofort, von diesem Moment an, dass unser Rennen komplett verloren ist. Da gab es keine Möglichkeit, einen derartigen Rückstand aufzuholen." Zudem habe Jordan-Pilot Narain Karthikeyan "gekämpft, als ob es um den Titel gehen würde", findet Villeneuve. Und: "Er hat seinen Platz mit sehr aggressiven Manövern verteidigt, die aber sinnlos waren. Denn er wusste genau, dass sein Auto langsamer ist als meines - aber er kämpfte, als ob es um WM-Punkte gehen würde."

Jetzt könnten manche fragen: Soll Narain zur Seite fahren, weil der Ex-Weltmeister kommt? Aus welchem Grund? Geht es nicht darum, seinen Platz zu verteidigen? Villeneuve relativiert seine Aussage: "Es geht nicht darum, dass er mich vorbeilässt. Aber es war nicht nötig, dass er mich blockiert und abdrängt..."

Villeneuve wirft den Gedanken an den frechen Inder beiseite: "Wie auch immer - wenn man so wie ich hinter einem Jordan auf Platz 15 feststeckt, dann hilft dir keine Strategie mehr - und man ist dann auch sicher nicht so kraftvoll unterwegs, wie man es im Kampf um WM-Punkte wäre. Alles in allem war es kein gutes Rennen für uns."

Der Weltmeister von 1997 ärgert sich: "Es ist so schade. Einmal mehr habe ich mir die Reifen aufbewahren können und einmal mehr fühlte sich das Auto gut an. Das Team erledigte einen großartigen Job und ich hoffe, dass wir bald schon Punkte einfahren können."

Der Kanadier wird vor seinem Heimrennen einen Testtag absolvieren und dann in seine Heimat fliegen. Jacques Villeneuve scheint bestens motiviert zu sein: "Der Kanada-GP ist immer eine unglaubliche Woche, wegen der vielen Leute. Ich hoffe, dass uns der neue Belag erlauben wird, weiche Reifen zu verwenden. Das könnte ein Vorteil für uns sein."