Nach seinem zweiten Qualifying für Sauber muss Pascal Wehrlein feststellen, dass er sich exakt in jenen Gefilden bewegt, wie bereits im Vorjahr mit Manor - am Ende des Feldes. Zwar schlug der Deutsche seinen Teamkollegen Marcus Ericsson, doch viel mehr war nicht drin. Dass Romain Grosjean sogar hinter beiden Sauber-Fahrern landete, ist nicht auf die tatsächliche Leistungsfähigkeit des Haas-Piloten zurückzuführen. Da Stoffel Vandoorne seine Motoren-Strafe erhält, startet Wehrlein immerhin von Platz 17.

"Mit diesem Ergebnis kann ich natürlich nicht zufrieden sein", schätzte Wehrlein das Resultat realistisch ein. Zwei Zehntel lag er am Ende vor Ericsson. Es hätte wohl noch etwas mehr werden können, doch auf seinem letzten Versuch drehte sich der 22-Jährige in Kurve 13. "Meine erste Runde war nicht ganz so gut, ich hatte einige kleine Fehler drin gehabt. Deswegen war ich auf meiner Runde schon zwei Zehntel schneller. Aber ich habe mich verbremst, die Hinterreifen haben blockiert und ich habe mich gedreht", erklärte er bei Sky.

Einen Riesenschritt, das weiß auch der Mercedes-Junior, wäre aber auch ohne Dreher nicht drin gewesen. Dabei ist es nicht einmal der alte Ferrari-Motor allein, der Sauber besonders zu schaffen macht. Bei den Topspeed-Messungen war man schneller als McLaren, Toro Rosso und das Renault-Werksteam. Von der Spitze war man aber dennoch ein Stück entfernt, in Zahlen ausgedrückt zehn km/h. Die Probleme seien insgesamt aber komplexer und eine Mischung aus vielerlei Dingen.

In Bahrain reichte es für Pascal Wehrlein im Rennen zu Platz elf, Foto: Sutton
In Bahrain reichte es für Pascal Wehrlein im Rennen zu Platz elf, Foto: Sutton

Vielschichtige Probleme bei Sauber

"Ganz allgemein habe ich Schwierigkeiten mit der Balance des Autos, zudem mangelt es auch an Höchstgeschwindigkeit auf den Geraden. Auch die Reifen verhalten sich anders, als zuletzt beim Test in Bahrain, aber das ist für alle hier gleich", analysierte Wehrlein. Dabei sei das Verhalten im Vergleich zum Freitag sogar schlechter geworden. "Das Auto verhält sich nicht wie gestern, unser Abstand ist viel grösser geworden im Vergleich zu gestern", hielt er fest. Für das Rennen muss Wehrlein also auf Glück hoffen. In Bahrain hätte ihm eine Ausfallorgie bereits beinahe zu Punkten verholfen. Elfter wurde Wehrlein in der Wüste.

Marcus Ericsson sieht im Sauber deutlich mehr Potenzial, als es das Ergebnis am Samstag letztendlich vermuten lässt. Zumindest ein Angriff auf Q2 wäre nach Meinung des Schweden machbar gewesen. Jedoch kämpfte er mit allerhand Problemen. "Leider haben wir im dritten freien Training Probleme am Antriebsstrang festgestellt, welche wir nicht vollständig bis zum Qualifying beheben konnten", so Ericsson. Und weiter: "Außerdem musste ich meine letzte Runde in Q1 abbrechen, nach dem ich die gelben Flaggen sah. Ohne all diese Schwierigkeiten, wären wir nicht weit von Q2 entfernt gewesen", glaubt er.