Sebastian Vettel konnte sich mit seinem zweiten Saisonsieg die WM-Führung von Lewis Hamilton zurückholen - und schaffte dabei etwas, das Ferrari zuletzt in der Saison 2008 gelang. Sein Konkurrent im Silberpfeil konnte dafür einen weiteren Platz in einer bedeutenden Statistik gutmachen. Motorsport-Magazin.com hat die wichtigsten Statistiken zum Wüsten-Grand-Prix.
Die Topspeeds: Fünf Sterne deluxe
Wie schon beim vorherigen Rennen in Shanghai war Mercedes in Sachen Topspeeds auch auf dem Bahrain International Circuit der Klassenprimus. Die Werksboliden von Hamilton und Bottas legten mit 331,6 respektive 331,5 km/h die Bestwerte am Rennsonntag hin. Gleich dahinter reihten sich mit Sergio Perez und Esteban Ocon die Mercedes-Kundenboliden von Force India ein. Mit Lance Stroll auf Rang fünf gingen die fünf höchsten Topspeed-Werte des Rennens allesamt an Power Units aus der Fabrik in Brixworth.
Erster Verfolger der Mercedes-Dominanz war Daniel Ricciardo im Renault-befeuerten Red Bull. Mit 329,3 km/h legte er für die Franzosen den Höchstwert hin, der nebenbei bemerkt identisch mit dem von Stroll war. Die schnellste Power Unit von Ferrari verrichtete ihre Arbeit im Heck des Kunden-Boliden von Romain Grosjean, der mit 329,1 km/h als Siebter direkt hinter Ricciardo landete. Mit Kimi Räikkönen landete jedoch nur noch eine weitere Antriebseinheit aus Maranello in den Top-10, während Renault mit Daniil Kvyat und Jolyon Palmer noch zwei weitere Aggregate unter die ersten Zehn brachte.
Abgeschlagen am Ende des Feldes landete wieder einmal McLaren Honda. Obwohl sich Fernando Alonso permanent in Zweikämpfen befand und dadurch regelmäßig das DRS einsetzen konnte und Windschatten hatte, kam er über 315,6 km/h nicht hinaus. Alonsos Schimpftiraden im Funk kamen offenbar nicht ganz von ungefähr: "Ich musste noch nie in meinem Leben mit weniger Leistung ein Rennen fahren."
Die Top-10 der Topspeeds beim Grand Prix von Bahrain 2017
Platz | Fahrer | Team | Motor | Geschwindigkeit |
---|---|---|---|---|
1 | Lewis Hamilton | Mercedes | Mercedes | 331,6 km/h |
2 | Valtteri Bottas | Mercedes | Mercedes | 331,5 km/h |
3 | Sergio Perez | Force India | Mercedes | 331,4 km/h |
4 | Esteban Ocon | Force India | Mercedes | 329,9 km/h |
5 | Lance Stroll | Williams | Mercedes | 329,3 km/h |
6 | Daniel Ricciardo | Red Bull | Renault | 329,3 km/h |
7 | Romain Grosjean | Haas | Ferrari | 329,1 km/h |
8 | Kimi Räikkönen | Ferrari | Ferrari | 329,0 km/h |
9 | Daniil Kvyat | Toro Rosso | Renault | 328,4 km/h |
10 | Jolyon Palmer | Renault | Renault | 328,0 km/h |
DHL Fastest Pitstop Award: Wer, wenn nicht Williams?
In Sachen Boxenstopps war in Bahrain wieder einmal alles klar: Die Williams-Crew sicherte sich auch beim dritten Saisonrennen den Bestwert beim Reifenwechsel. Lediglich 2,34 Sekunden benötigten die Mechaniker für den Service an Felipe Massas FW40. Dahinter landete Force India mit 2,46 Sekunden auf dem zweiten Platz - ein Wert, der in Shanghai noch zur Bestzeit gereicht hätte. Die Top-3 komplettierte Red Bull mit 2,52 Sekunden.
Dahinter lagen Ferrari und Mercedes mit 2,70 Sekunden bei Sebastian Vettel respektive 2,71 Sekunden bei Valtteri Bottas ganz eng beieinander. Als sechstes und letztes Team schaffte es McLaren mit 2,99 Sekunden beim Reifenwechsel an Fernando Alonsos Boliden unter die 3-Sekunden-Marke. Toro Rosso, Haas, Renault und Sauber schafften dies demzufolge nicht. Die Boxencrew der Schweizer bildete mit 3,73 Sekunden das Schlusslicht.
Die schnellsten Boxenstopps der Teams in Bahrain
Platz | Team | Fahrer | Zeit (in Sekunden) |
---|---|---|---|
1 | Williams | Felipe Massa | 2,34 |
2 | Force India | Sergio Perez | 2,46 |
3 | Red Bull | Daniel Ricciardo | 2,52 |
4 | Ferrari | Sebastian Vettel | 2,70 |
5 | Mercedes | Valtteri Bottas | 2,71 |
6 | McLaren | Fernando Alonso | 2,99 |
7 | Toro Rosso | Carlos Sainz | 3,14 |
8 | Haas | Romain Grosjean | 3,16 |
9 | Renault | Nico Hülkenberg | 3,64 |
10 | Sauber | Marcus Ericsson | 3,73 |
DHL Fastest Lap Award: Hamilton schlägt wieder zu
Lewis Hamilton erlebte in Bahrain einen durchwachsenen Rennsonntag - was aber ganz gewiss nicht an der Pace seines Mercedes lag. Nachdem der Kommandostand ihn am Teamkollegen vorbeigelotst hatte, war er über weite Strecke der schnellste Pilot. In Runde 46 fuhr der Brite in 1:32.798 Minuten die schnellste Runde des Rennens und die 34. in seiner Formel-1-Laufbahn. Dass Hamilton es richtig krachen ließ, zeigte der Vorsprung auf die zweitschnellste Rennrunde von Daniel Ricciardo: Dem Australier fehlten sieben Zehntelsekunden.
Rennsieger Sebastian Vettel ließ es etwas ruhiger angehen, hatte er doch kurz nach der Safety-Car-Phase schon einen komfortablen Vorsprung auf die Silberpfeile. Mit 1:33.826 Sekunden drehte er im 36. Umlauf die viertschnellste Runde des Rennens. Knapp vor ihm landete Fastest-Lap-König Kimi Räikkönen, der es bis zum Schluss fliegen ließ und in der 55. Runde mit 1:33.720 Minuten seine persönliche schnellste Runde hinlegte.
Die Top-10 der schnellsten Rundenzeiten in Bahrain
Platz | Fahrer | Team | Rundenzeit |
---|---|---|---|
1 | Lewis Hamilton | Mercedes | 1:32.798 |
2 | Daniel Ricciardo | Red Bull | 1:33.495 |
3 | Kimi Räikkönen | Ferrari | 1:33.720 |
4 | Sebastian Vettel | Ferrari | 1:33.826 |
5 | Valtteri Bottas | Mercedes | 1:34.087 |
6 | Felipe Massa | Williams | 1:34.256 |
7 | Sergio Perez | Force India | 1:34.609 |
8 | Romain Grosjean | Haas | 1:34.948 |
9 | Daniil Kvyat | Toro Rosso | 1:34.985 |
10 | Marcus Ericsson | Sauber | 1:35.086 |
Die 3 Top-Facts zum Rennen
1. - Zwei von drei für Ferrari: Sebastian Vettels Triumph sorgte zum ersten Mal seit 2008 dafür, dass Ferrari bei zwei der ersten drei Saisonrennen siegreich war. Damals gewannen Kimi Räikkönen und Felipe Massa für die Scuderia die Rennen in Malaysia und Bahrain. Das letzte Mal, dass ein Ferrari-Pilot im Alleingang so erfolgreich in eine Formel-1-Saison startete, datiert auf das Jahr 2004 zurück: Michael Schumacher war es, der die ersten fünf Saisonrennen gewann und demzufolge auch bei zwei der ersten drei Anläufen erfolgreich war. Vettel selbst gelang ein solcher Auftakt allerdings auch schon einmal. In Diensten von Red Bull gewann er 2011 die ersten beiden Saisonrennen in Melbourne und Sepang.

2. - Hamilton überholt Prost: Es hatte sich bereits abgezeichnet und der zweite Platz beim Grand Prix von Bahrain sorgte letztendlich dafür, dass Lewis Hamilton in der ewigen Podiums-Statistik an der französischen Formel-1-Legende Alain Prost vorbeizog. Das Edelmetall in der Wüste war das 107. in der Karriere des Mercedes-Piloten, der nun in der Bestenliste hinter Michael Schumacher auf dem zweiten Platz rangiert. Auf den siebenmaligen Weltmeister fehlen ihm allerdings noch 48 weitere Pokale.
Die Top-10 der Podestplatzierungen
Platz | Fahrer | Podestplätze |
---|---|---|
1 | Michael Schumacher | 155 |
2 | Lewis Hamilton | 107 |
3 | Alain Prost | 106 |
4 | Fernando Alonso | 97 |
5 | Sebastian Vettel | 89 |
6 | Kimi Räikkönen | 84 |
7 | Ayrton Senna | 80 |
8 | Rubens Barrichello | 68 |
9 | David Coulthard | 62 |
10 | Nelson Piquet | 60 |
3. - Perez das Uhrwerk: Sergio Perez fuhr in Bahrain zum 13. Mal in Folge in die Punkte - und das nach einer Aufholjagd vom 18. Startplatz. Der Mexikaner in Diensten von Force India hat damit die aktuell am längsten anhaltende Punktesträhne im Feld. Der absolute Rekordhalter in dieser Statistik ist allerdings ebenfalls noch zugegen und hat einen komfortablen Vorsprung: Kimi Räikkönen hatte zwischen 2012 und 2013 eine Serie von 27 Rennen, in denen er jeweils WM-Zähler einfahren konnte.
Die Top-10 der Serien-Punktesammler
Fahrer | Punkterennen | Zeitraum |
---|---|---|
Kimi Räikkönen | 27 | 2012 - 2013 |
Michael Schumacher | 24 | 2001 - 2003 |
Fernando Alonso | 23 | 2011 - 2012 |
Sebastian Vettel | 21 | 2014 - 2015 |
Sebastian Vettel | 19 | 2010 - 2011 |
Lewis Hamilton | 19 | 2014 - 2015 |
Michael Schumacher | 18 | 2003 - 2004 |
Fernando Alonso | 18 | 2005 - 2006 |
Fernando Alonso | 17 | 2006 - 2007 |
Nico Rosberg | 17 | 2013 - 2014 |
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