Sergio Perez und Esteban Ocon dürfte an den kommenden Rennwochenenden ein kleiner Spießrutenlauf durchs Fahrerlager blühen. Nicht nur das Rennauto von Force India erstrahlt im auffälligen Pink, nein, sogar die Fahrerhelme erhalten einen neuen Anstrich vor dem Saisonstart in Australien.

Den einen oder anderen blöden Spruch dürfte sich das Duo bereits angehört haben. Immerhin: Für den pinken Touch auf der Kopfbedeckung gibt's zumindest Geld. Wie Perez verriet, verhandelte er mit dem Team über die Farbe seines Helmes, die ursprünglich nicht pink hätte sein sollen. "Otmar (Szafnauer;d.Red.) rief mich an und fragte, was ich von einem pinken Helm halten würde", so Perez.

Wie pink darf es sein?

Zuerst hatte Perez den Anruf des Teammanagers mit der ungewöhnlichen Anfrage nicht so ganz verstanden. Ein pinkes Auto - okay. Aber ein obendrauf noch ein pinker Helm? Zumindest in der Männerwelt der Formel 1 eine eher diskutable Farbe. Perez: "Ich habe überlegt, Otmar zurückgerufen und gefragt, 'Wie pink willst du ihn haben'? Das mussten wir wirklich aushandeln."

Am Geld dürfte es bei Force India in diesen Tagen nicht scheitern. Sponsor BWT soll rund 15 Millionen Euro jährlich für die prominent pinke Platzierung - vom Auto bis zur Boxenstopp-Ampel - zahlen. Da dürften die Helme vergleichsweite Peanuts gewesen sein. Als das Rennauto am Donnerstag erstmals aus der Garage geschoben wurde, waren alle Augen auf den VJM10 gerichtet - um Publicity muss sich der Sponsor also keine Gedanken machen.

Ein pinkes Näschen für den Force India, Foto: Sutton
Ein pinkes Näschen für den Force India, Foto: Sutton

Es wird die Fans erheitern

"Ich habe das Auto gestern zum ersten Mal live gesehen", sagte Perez. "Ehrlich gesagt, sieht es ziemlich beeindruckend aus. Es wird Geschichte im Sport schreiben - nicht nur wegen der Farbe. Es wird sich sicherlich auch niemand gern von einem pinken Auto überholen lassen... Sobald wir das Auto auf der Strecke sehen, werden die Fans erheitert sein. Und es ist doch großartig für den Sport, mal was anderes zu haben."

Für Force India dürfte vor allem das üppige Sponsor-Geld erheiternd sein. Da beißen sich auch die Fahrer mal auf die Zunge. Immerhin bekamen ihre Rennoveralls nur ein bisschen Pink ab - das hätte auch schlimmer enden können, wenn man sich den Rest des Teams anschaut. "Ein pinkes Auto sieht man nicht so oft", sagte Neuzugang Ocon. "Und der Sponsor bringt dem Team gutes Geld ein. Das kann das Auto nur schneller machen."

Von einem pinken Auto will wohl niemand gern überholt werden, Foto: Sutton
Von einem pinken Auto will wohl niemand gern überholt werden, Foto: Sutton

Zuschuss für Entwicklungsrennen

Vor allem angesichts der in dieser Saison erwarteten Entwicklungsschlacht spielt das Geld eine noch größere Rolle als ohnehin schon. Es wird erwartet, dass das eine oder andere Mittelfeld-Team nach der ersten Ladung Updates einbricht und nicht mehr mithalten kann.

"Das wird dem Team finanziell sehr helfen. Auch aus Fahrersicht ist es gut, wenn große Unternehmen Interesse am Team zeigen. Das bedeutet, dass es eines der wichtigeren in der Formel 1 ist." Und jetzt auch das mit Abstand auffälligste.