Noch immer herrscht Streit in der Formel 1 über die Frage, was beim Fahrwerk erlaubt ist und was nicht. Mercedes und Red Bull setzten im vergangenen Jahr ein extrem komplexes und intelligentes Systemen ein, das über ein Hydraulik-Element Energie speichert und zeitversetzt wieder abgeben kann.

Das System ist nicht nur für die mechanische Haftung gut, sondern sorgt auf dafür, dass sich die Autos auch beim Anbremsen und in Kurvenfahrten in aerodynamisch besserer Position befinden. Ferrari wütet seit der Winterpause und versucht mit allen Mitteln, das System zu verbieten oder zumindest hinter die Geheimnisse zu kommen, um es nachbauen zu können.

Das Geheimnis hinter der Mercedes-Aufhängung ist noch nicht gelüftet, Foto: Sutton
Das Geheimnis hinter der Mercedes-Aufhängung ist noch nicht gelüftet, Foto: Sutton

Ferraris Versuche bleiben zumindest nicht ganz ohne Erfolg. Wie Motorsport-Magazin.com erfuhr, gab die FIA am Freitag vor den Testfahrten eine neue Technische Direktive mit dem Betreff "TD006 Aufhängung und ihr Einfluss auf die Aerodynamik" heraus. Darin stellt die FIA ihre Ansicht über das System klar.

"Wir haben unsere Sichtweise ein bisschen verfeinert", erklärt ein FIA-Mann. Nicht mehr alles, was 2016 noch erlaubt war, ist auch in dieser Saison okay. "Wir sehen uns nicht mehr ausschließlich die Radlasten an, sondern auch, was in dem System danach passiert", so der Techniker weiter.

Aktive Aufhängungen sind verboten. Das bedeutet, es dürfen keine Kräfte, die nicht von den Rädern aufgenommen werden, in das System eingespeist werden. Die Frage ist nur, wie Mercedes und Red Bull die Kräfte verwalten, so dass der gewünschte Effekt entsteht. Es geht nicht nur um eine Vernetzung zwischen den Fahrwerksseiten - Vorder-und Hinterachse dürfen seit dem FRIC-Verbot ohnehin nicht mehr miteinander verbunden sein -, es geht auch um den Zeitpunkt, zu welchem die Kräfte wieder freigesetzt werden.

Red Bull sicher: Unser Auto ist legal

Eine kleine Gruppe von Teams arbeite an der Direktive mit, wahrscheinlich handelt es sich um die beiden betroffenen Rennställe von Red Bull und Mercedes. Das Problem der FIA ist es, Klarheit zu schaffen, was erlaubt ist und was nicht, ohne dabei die Tricks von Mercedes und Red Bull zu verraten.

Bei Red Bull und Mercedes gibt man sich nach der Klarstellung jedenfalls gelassen. Red Bull Teamchef Christian Horner sagte zu Motorsport-Magazin.com: "Für uns ändert sich dadurch nichts, wir sind fest davon überzeugt, dass unser Auto den Regeln entspricht." Ob allerdings die letztjährige Aufhängung angepasst werden musste, um den Regeln zu entsprechen, will niemand verraten.

Mercedes testet in Barcelona ausschließlich mit dieser Aufhängung. "Das ist vollkommen legal und eine vollkommen sinnlose Diskussion. Nur Ferrari motzt herum, und das grundlos", wird Niki Lauda im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com deutlich. "Andere Autos haben auch so eine Aufhängung. Das sind nicht nur wir. Das war immer drauf und das wurde nicht verändert. Ich weiß gar nicht, was die jetzt vorhaben."