Das Manor F1 Team steht kurz vor dem Einstieg eines neuen Geldgebers. "Ich kann nicht zu viel dazu sagen, aber wir waren in den letzten sechs Monaten mit mehreren Investoren in Gesprächen", verriet Stephen Fitzpatrick, der Besitzer des Rennstalls, im Rahmen des Großen Preises von Abu Dhabi.

Für Fitzpatrick steht fest, dass der Erfolg in der Formel 1 einzig und alleine über das eingesetzte Kapital führt, deshalb setzte er sich zum Ziel, die finanziellen Mittel und damit einhergehend die Konkurrenfähigkeit zu erhöhen. "Wir haben uns mit einem Investor geeinigt, arbeiten das aber noch durch, deshalb kann ich nicht näher ins Detail gehen", lässt sich der Brite allerdings keine Einzelheiten zum Deal entlocken.

Niederlage gegen Sauber kommt Manor teuer

Vor dem Saisonfinale steht Manor auf dem elften und letzten Platz der Konstrukteurs-Wertung, weil es Sauber dank Felipe Nasrs neuntem Platz in Brasilien doch noch gelang, vorbeizuziehen. In Österreich hatte Pascal Wehrlein Manor mit seinem zehnten Platz einen Punkt beschert, der nun aber zu wenig sein dürfte.

Pascal Wehrleins Punkt aus Österreich ist für Manor wohl zu wenig, Foto: Sutton
Pascal Wehrleins Punkt aus Österreich ist für Manor wohl zu wenig, Foto: Sutton

Das verlorene Duell mit Sauber dürfte Manor Preisgelder in der Höhe von rund 15 Millionen Euro kosten. Ein Umstand, der auch bei den Verhandlungen mit potenziellen Investoren eine Rolle spielte. "Die Bedingungen unserer Vereinbarung wurden angepasst", verriet Fitzpatrick, der angesichts des geringen Vorsprungs von nur einem Punkt vorsorglich mehrere Szenarien ausgearbeitet hatte. "Es ist enttäuschend, aber nicht unerwartet - oder zumindest keine Überraschung", kommentierte er den Rückfall.

Manor blickt auf turbulente Geschichte

Das Manor-Team kann trotz seines jungen Alters auf eine bereits ausgesprochen turbulente Geschichte zurückblicken. 2010 startete der Rennstall unter dem Namen Virgin Racing erstmals in der Formel 1, ehe man sich ab 2011 mehr schlecht als recht unter dem Namen Marussia durchschlug. Ende 2014 musste das Team schließlich Insolvenz anmelden, konnte durch den Einstieg von Fitzpatrick jedoch gerettet werden. 2015 startete man unter dem Namen Manor-Marussia neu durch, zur laufenden Saison fiel der Zusatz Marussia schließlich weg.

Neben Wehrleins zehntem Platz in Österreich ist jener neunte Rang, den Jules Bianchi 2014 in Monaco erzielte, der größte Erfolg des britischen Rennstalls. Wenige Monate nach seiner Sternfahrt verunglückte Bianchi beim Großen Preis von Japan schwer und erlag im Juli 2015 seinen Verletzungen.

Manor stieg 2010 als Virgin Racing in die F1 ein, Foto: Virgin Racing
Manor stieg 2010 als Virgin Racing in die F1 ein, Foto: Virgin Racing