Bei seinem Comeback in Spanien war Juan Pablo Montoya noch nicht in Höchstform. Doch für Monaco hatte sein Team die Rückkehr des alten JPM angekündigt. Nach dem ersten Freien Training scheinen sie Recht zu behalten.

Der Rundengeiz. In Monaco ist alles anders: Der Trainingsfreitag findet schon am Donnerstag statt. Die Strecke besteht aus ganz normalen und vor allem äußerst engen öffentlichen Straßen. Und es gibt ähnlich viele Leitplanken wie VIPs. Doch eines ist auch im Fürstentum gleich: Der Rundengeiz zwingt die Teams ihre Motoren zu schonen und erst spät ins Geschehen einzugreifen. Dennoch fuhren die Piloten für 2005er Verhältnisse vergleichsweise viele Runden.

Die Zwischenfälle. Normalerweise sagen wir an dieser Stelle: Ohne viel Fahraction, kann es auch keine Zwischenfälle geben. In Monaco gelten allerdings eigene Gesetze, weswegen die Piloten durchaus auch eine viel Fahrbetrieb in den Leitplanken landen könnten. Im ersten Freien Training war dies aber noch nicht der Fall. Somit blieb Patrick Friesachers Ausrollen am Boxenausgang die einzige Gelbphase der Session.

Die Motoren. Im Gegensatz zum letzten Rennen in Spanien, gab es an diesem Wochenende nicht schon am Donnerstag erste Motorenprobleme, weshalb auch die beiden BMW-Triebwerke noch im Soll liegen.

Die Reifen. Bei der Reifenfrage lässt sich nach einer Trainingsstunde wie gewöhnlich noch nicht allzu viel über die Performanceunterschiede sagen. Besonders da sich die Gripverhältnisse bis zum Samstag noch gewaltig verändern können und werden.

Die Flügel. Wie üblich in Monaco wuchsen den Autos auch in diesem Jahr wieder etliche zusätzliche und teils innovative Flügelchen, Winglets und sonstigen Aerodynamikteilchen. Während Renault hierbei auf eine ähnlich elegante Lösung wie bei den letzten Rennen setzte, führte Toyota je links und rechts auf seinem Frontflügel einen Mini-Towerwing ein. Schönheit war bei Formel 1 Autos noch nie gefragt - einzig und allein der Grip zählt...

Die Lackierungen Gleich zwei spezielle Lackierungen gab es heute erstmals auf der Strecke zu bestaunen: Zum einen die neue Star Wars Lackierung bei Red Bull Racing und zum anderen die mit Diamanten versetzten Helme von Juan Pablo Montoya und Kimi Räikkönen.

Die Platzierungen. In letzter Sekunde sicherte sich Juan Pablo Montoya mit anderthalb Zehnteln Vorsprung auf Fernando Alonso die erste Bestzeit des Monaco GP 2005. Dahinter reihten sich Christian Klien, Michael Schumacher, Giancarlo Fisichella und Alex Wurz ein. Die Top10 komplettierten Webber, Ralf Schumacher, Coulthard und Barrichello.

Die Analyse. Nach der ersten Trainingsstunde fallen zwei Dinge auf: Erstens, dass die Scuderia Ferrari in Monaco scheinbar wieder weiter vorne mitmischen kann, und zweitens, dass die Fahrer zumindest im 1. Training erstaunlich viele Runden drehten. Ein klareres Bild wird sich aber wie üblich erst nach dem zweiten Freien Training heute Nachmittag ergeben.