Das Glitzer- und Glamourwochenende des Jahres hat begonnen: Traditionell erdröhnten die Motoren am heutigen Donnerstag erstmals in den engen Straßenschluchten von Monaco. Am schnellsten zwängte sich in der zweiten Trainingssession Fernando Alonso durch den Leitplankendschungel.

Der Rundengeiz. Nirgends kommen die Fans so nah an die F1 ran wie in Monaco. Und nirgends kostet die F1 so viel wie in Monaco. Dafür bekamen jene Zuschauer, die heute im Fürstentum oder vor den Fernsehern weilten überraschend viel geboten: Der Rundengeiz legte eine kleine Pause ein und die Fahrer drehten für aktuelle F1-Verhältnisse äußerst viele Runden auf dem kurzen Stadtkurs.

Die Zwischenfälle. Den ersten Dreher des Trainingstages zeigte Rubens Barrichello in der Hafenschikane. Zum Glück für den Brasilianer blieb sein rotes Arbeitsgerät unbeschädigt. Keine ganz so großen Probleme hatte wenig später Michael Schumacher, als er die Schikane mit seinem F2005 abkürzen und in der Folge die Mechaniker an seinem Auto arbeiten lassen musste. Sein Bruder Ralf fuhr mit seinem TF105 hingegen gleich zu Beginn der Session in der St. Devote geradeaus. Christijan Albers sorgte derweil für den ersten folgenschweren Leitplankenkontakt des Rennwochenendes, welcher den Niederländer seinen Frontflügel kostete. Etwas filigraner verlor nur wenig später Christian Klien seinen Frontspoiler nach einem Dreher an der gleichen Stelle. Den schlimmsten Crash des Tages lieferte kurz vor dem Ende des Trainings Felipe Massa, der seinen C24 in die Barriere setzte.

Die Motoren. Auch im zweiten Training gab es noch keine Motorenprobleme bei den 18 Fahrern zu beklagen, die auch am Samstag noch an den Start gehen dürfen. Jenson Button und Takuma Sato fehlen derweil an diesem Wochenende aus den bekannten Gründen.

Die Reifen. Auch wenn die Reifenwahl erst am Samstagmorgen feststehen muss, müssen die Piloten bereits heute alle Daten sammeln, um sich für eine der beiden angebotenen Gummimischungen zu entscheiden. Entsprechend viel Fahrbetrieb sahen wir heute und dies obwohl sich der Grip durch die Rahmenrennen und die morgen geöffnete Strecke natürlich bis zum Renntag noch stark verändern wird.

Die Platzierungen. Nachdem im 1. Training noch Juan Pablo Montoya die schnellste Runde drehen konnte, war in der zweiten Trainingsstunde der Spanier Fernando Alonso der schnellste Mann in den Straßen von Monaco. Nur knapp dahinter reihte sich Alex Wurz vor David Coulthard und Giancarlo Fisichella ein. Der Vormittagsschnellste Montoya wurde vor seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen Fünfter. Die Top10 komplettierten Liuzzi, Massa, Ralf Schumacher und Zonta. Michael Schumacher landete nach einigen Problemen nur auf Rang elf, Rubens Barrichello sogar nur auf Platz 15.

Die Analyse. Wie üblich lassen sich nach dem ersten Trainingstag noch keine absolut schlüssigen Aussagen über das Kräfteverhältnis machen, doch haben Renault und McLaren auf alle Fälle bewiesen, dass sie auch im Fürstentum zu den Favoriten zählen. Die gepriesenen Geheimfavoriten von Toyota hielten sich noch etwas zurück, weshalb die beiden Red Bull Einsatzfahrer durchaus zu glänzen wussten. Bei Ferrari sieht es nach dem 2. Freien Training hingegen erneut nicht allzu rosig aus. Am Ende des Feldes sorgte immerhin Patrick Friesacher für ein kleines Highlight, indem er seinen Teamkollegen und zwei der drei Jordan hinter sich lassen konnte.