Frauen auf dem Podium sind Standard - meist aber eher im knappen Kleidchen statt in Teamkleidung. Nicht so in Austin! Plötzlich feierte eine junge Dame im Mercedes-Outfit den Doppelsieg von Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Sie war natürlich auch das erste Ziel bei der Champagner-Attacke...

Doch wer war die Frau, die dort oben mit den Stars feierte - und sich angesichts der weltweiten Aufmerksamkeit nicht ganz wohl zu fühlen schien? Der Nachname dürfte jedem Motorsport-Fan ein Begriff sein: Vowles. Wie James Vowles, Chefstratege der Silberpfeile. Tatsächlich handelte es sich bei der Podest-Dame um James' Ehefrau Victoria.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Sie ist bei Mercedes als Marketing Operations Director angestellt und steht somit eher im Hintergrund des schillernden Formel-1-Teams. Warum wurde ausgerechnet ihr die Ehre zuteil, den fünften Mercedes-Doppelsieg des Jahres zu feiern?

Die passende Antwort hatte natürlich Niki Lauda parat: "Uns gehen die Leute aus!" Kein Wunder bei der Silberpfeil-Podiumsflut der vergangenen drei Jahre. Einfach war es aber nicht, Frau Vowles von der Podest-Party zu überzeugen. Lauda: "Sie wollte nicht und sagte, dass sie nicht geht. Ich meinte dann, das ist ein Befehl! Du musst."

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Was blieb Victoria da anderes übrig nach der Anweisung des Aufsichtsratsvorsitzenden... Der Gang aufs Treppchen erfolgte aber unter Protest der Dame. "Niki hat mich gezwungen", sagte Victoria. "Er sagte, dass ich meinen Job verliere, wenn ich nicht aufs Podium gehe." Keine gute Alternative angesichts der deftigen WM-Prämien, die Mercedes am Jahresende an alle Mitarbeiter ausschüttet...

Letztendlich war dann doch alles gar nicht so schlimm. Vowles ertrug ihre erste Champagnerdusche mit Würde. "Es hat großen Spaß gemacht", sagte sie später ziemlich durchnässt. "Es hat mir richtig Angst gemacht! Einfach unglaublich, da waren so viele Menschen. Aber jetzt muss ich mich erst mal umziehen..."

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Ein guter Abschluss für Mercedes, waren die Silberpfeile auf der Strecke doch kaum im Fernsehen zu sehen gewesen. Der Preis der Dominanz. Dank Vowles flimmerten letztendlich doch ausreichend Sterne über die TV-Bildschirme. Das gefiel auch Toto Wolff. "Der Regisseur hatte einen harten Job, aufregende Bilder zu zeigen", so der Teamchef. "Weil es ein Schachspiel war und es nicht viel Action an der Spitze gab."

Zum Glück gab es aber Misses Vowles! Toto: "Ich hoffe, der Regisseur hat die guten Momente von Victoria auf dem Podium eingefangen. Das war das Highlight des Rennens."