Zum zehnten Mal starten Lewis Hamilton und Nico Rosberg in dieser Saison gemeinsam aus der ersten Startreihe. Mit 13 Tausendstel ließ Rosberg Hamilton denkbar knapp hinter sich. Doch auch Kimi Räikkönen auf Platz drei war nicht meilenweit vom Mercedes-Duo entfernt. Drei Zehntelsekunden fehlten Kimi Räikkönen auf Platz drei als erstem Mercedes-Verfolger.

Vor einer Woche in Malaysia war der Vorsprung noch deutlich größer. Max Verstappen hatte in Sepang als Dritter noch knapp sechs Zehntelsekunden Vorsprung, Ferrari sogar noch mehr. Nach dem Motorschaden am Boliden von Lewis Hamilton beim Malaysia GP geht Mercedes auf Nummer sicher. Seit der defekte Motor - oder besser dessen Überreste - am Mittwoch in der Motorenschmiede in Brixworth angekommen ist, wird pausenlos analysiert, was zum defekten Lager geführt hat.

Weil die Ursache für den Schaden noch immer nicht restlos aufgeklärt ist, musste Mercedes für den Japan GP einige Sicherheitsmaßnahmen treffen. Dazu gehören ein konservativeres Motorenöl und vor allem Einschränkungen bei den Motormodi.

"Wir sind nicht so scharf gefahren, wie wir könnten", gesteht Toto Wolff nach dem Qualifying. "Wir wissen aber nicht endgültig, ob das den Motor besser schützen wird." Ziel der Vorsichtsmaßnahmen ist es, die Belastung auf die Kurbelwellenlager zu reduzieren. "Das hat auch im Rennen einen Effekt auf die Rundenzeit", erklärt Wollf, "aber der Nachteil ist da nicht so groß wie im Qualifying."

Hamilton ändert Setup vor Qualifying

Nicht nur der Abstand zwischen Mercedes und dem Rest des Feldes ist im Qualifying geschrumpft, sondern auch der Abstand zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton. Im 3. Freien Training hatte der Weltmeister noch größere Probleme, im Qualifying verpasste er die Pole nur um ein Haar.

"Ich habe eine bestimmte Richtung mit dem Setup des Autos eingeschlagen", erklärt Hamilton. "Auf dem Weg ins Qualifying musste ich es noch einmal ändern. Es fühlte sich dann zu Beginn von Q1 an wie im Niemandsland." Während des Qualifying konnte sich Hamilton aber steigern, stand nach den ersten Versuchen im Q3 sogar auf der imaginären Pole.

Rosberg musste alles in seinen zweiten Versuch setzen, um Hamilton noch von Startplatz eins zu verdrängen. Doch beim Deutschen scheint derzeit alles zu funktionieren: "Ich fühle mich bislang das gesamte Wochenende großartig und unglaublich wohl im Auto. Mit diesem Selbstvertrauen konnte ich zum Ende von Q3 noch härter pushen. " Abgeschrieben hatte Rosberg Hamilton nach den Trainings noch nicht: "Lewis ist immer im letzten Moment stark, wenn es zählt. Du kannst dir nie sicher sein."

Japan-Pole schlechtes Omen für Rosberg

Die vergangenen zwei Jahre startete Rosberg in Japan ebenfalls von der Pole - gewinnen konnte er aber nie. Zweimal hieß der Sieger Lewis Hamilton. 2014 überholte Hamilton Rosberg im Regen auf der Strecke, 2015 ging er am Start mit einem harten Manöver vorbei. "Den Start schaue ich mir morgen früh noch an", versprach Rosberg.

Nachdem Mercedes den Konstrukteurstitel durch den Red-Bull-Doppelsieg in Malaysia verpasste, sollen die Feierlichkeiten in Japan perfekt gemacht werden. Mercedes geht mit 194 Punkten Vorsprung auf Red Bull in den Japan GP. Sind es nach dem Rennen noch mindestens 172 Punkte, ist Mercedes Konstrukteursweltmeister. Die Silberpfeile dürfen also nicht mehr als 22 Punkte auf Red Bull verlieren - eine machbare Aufgabe bei der Ausgangslage. Max Verstappen startet von Platz vier, Daniel Ricciardo von Position fünf.