Robert Kubica hat sich eindrucksvoll auf der Rundstrecke zurückgemeldet. Der Pole fuhr am vergangenen Wochenende in Spa in der Renault Sports Trophy aufs Podium. Die Vorbereitung verbrachte Kubica in bekannten Gefilden: Im Formel-1-Simulator von Renault - seinem letzten Team in der Königsklasse vor dem heftigen Rallye-Unfall im Jahr 2011.

Die Möglichkeit, in Enstone zu testen, verdankte Kubica dem Teamchef von Renault, Frederic Vasseur. "Wir haben eine gute Beziehung zueinander", sagte Vasseur nach Kubicas Rennen in Spa. "Es war interessant für mich, ihn in den Simulator zu lassen. Dadurch erhielt ich seine Eindrücke. Er hat großartige Erfahrung in dieser Welt, und einige davon in unseren Autos." 2010 fuhr der einst hoch geschätzte Kubica für Renault in der F1, schaffte es in dieser Saison dreimal aufs Podium.

Projekte in der Pipeline

Nach seiner Rückkehr in den Rundstreckensport wollte er nicht ausschließen, künftig weitere Rennen zu fahren. Das Rennwochenende in der Renault Sport Trophy sei ein Test gewesen um herauszufinden, wie belastbar er nach seinem Unfall noch ist. Bereits im März dieses Jahres war er bei den 12 Stunden von Mugello an den Start gegangen.

"Das war mein erstes Mal auf der Strecke seit 2010", sagte Kubica jetzt. "Ich musste einfach wissen, ob ich es noch drauf habe. Spa-Francorchamps im R.S. 01 war der nächste Schritt. Ich möchte sehen, ob ich noch immer wie ein Profi fahren kann. Danach entscheide ich, wie es weitergeht, basierend auf meinen Fähigkeiten." Er habe zwei Projekte in der Pipeline für die Saison 2017. Kubica: "Ich bin zu 90 Prozent sicher, dass ich nächstes Jahr wieder hinterm Steuer sitze."

Le Mans als Fernziel?

Eine Möglichkeit: Sportwagen auf höchstem Niveau. Inzwischen scheint Kubica mit der WEC zu liebäugeln. Eine Welt, in der einige frühere Formel-1-Piloten eine neue Heimat gefunden haben. Ob seine nicht immer einfache Rallye-Karriere damit wieder beendet wäre?

"Ich beobachte die Langstrecken-Rennen", verriet Kubica. "Ich muss zugeben, dass mich das bis vor zwei Jahren nicht so interessiert hat. Jetzt ist es anders. Da musst du schnell unterwegs sein. Der Wettbewerb ist hart und du musst Reifen und Benzin sparen. Die 24 Stunden von Le Mans sind der Höhepunkt des Langstrecken-Racing."