Ohne Aussicht auf Punkte ging es zwischen Renault und Sauber in Monza lediglich darum, wer auf der Highspeed-Strecke die rote Laterne innehaben würde. Die beiden Teams bildeten das klare Schlusslicht in Sachen Pace. Im Rennen kochte der Kampf zwischen den Hinterbänklern dann im Duell zwischen Jolyon Palmer und Felipe Nasr früh über.
"Wir waren in der ersten Kurve nebeneinander und dann hat er mich in der zweiten Kurve von der Strecke gedrängt", so Palmers Sicht auf den Vorfall zwischen ihm und Sauber-Pilot Nasr in der dritten Runde. Die Konsequenz war ein aufgeschlitzter rechter Hinterreifen bei Nasr und eine demolierte Nase am Renault von Palmer.
Beide Fahrer schafften es in der Folge, sich für einen Reparaturstopp zurück an die Box zu schleppen. Obwohl es sowohl für Palmer als auch für Nasr nochmal zurück auf die Strecke ging, mussten beide das Rennen wenige Runden später aufgeben. Die Schuldfrage war für Palmer zu diesem Zeitpunkt längst klar: "Er fährt nicht fair und hat damit das Rennen für uns beide beendet."
Harte Kritik von Palmer an Nasr
Die Rennleitung belegte Nasr für die Aktion mit einer 10-Sekunden-Strafe. Der Brasilianer kehrte noch einmal zurück ins Rennen, um die Bestrafung abzusitzen - und somit folgenlos für den Singapur GP zu bleiben. Für Palmer war es ein Unding, dass der Sünder scheinbar ungeschoren davonkommt: "Ich denke, er sollte strafversetzt werden, weil er mein Rennen beendet hat."
Der Brite ging sogar noch weiter und verurteilte das Verhalten seines Kontrahenten selbst für Nachwuchsserien als unwürdig. "Selbst in der GP2 und der GP3 wird ordentlicher gefahren", sagt Palmer.
Nasr sieht Gegner in der Schuld
Nasr selbst teilte trotz der Bestrafung nicht die Ansicht der Rennleitung und seines Konkurrenten. "Ich hatte die Nase klar vorne und ich habe einfach nur einen harten Schlag von hinten gespürt", so der Sauber-Pilot. "Über Strafe war ich schon überrascht. Aber was soll ich machen? Ändert ja nichts, wenn ich sage, ob ich sie falsch oder richtig finde. Ist erledigt."
Palmer hingegen bekräftigte, dass Nasr ihm mit seiner Linie überhaupt keine Wahl ließ: "Du musst einfach fair fahren. Wenn dich jemand einfach von der Strecke fährt, während ihr nebeneinander seid, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder du fährt ins Kiesbett oder es kommt zur Kollision."
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