120.000 Menschen jubelten Fernando Alonso zu. Und obwohl er ihnen nicht den erhofften Heimsieg schenken konnte, freute er sich über seinen zweiten Platz wie über einen Sieg.

"Für mich ist dies das gleiche Gefühl wie wenn ich gewinne", strahlte der Spanier. "Wir hatten ein fantastisches Auto, beinahe keine Probleme und wir holten das Beste heraus." Dabei ging man bei Renault von Anfang an davon aus, dass "McLaren etwas schneller" sein würde. Doch obwohl es "im ersten Stint" vielleicht so ausgesehen haben mag, ist dies laut Alonso nur wegen seiner Reifenprobleme der Fall gewesen. "Ich bin deshalb absolut sicher, dass die Lücke beim nächsten Rennen nicht so groß sein wird."

Nicht ganz so glücklich war nach seinem fünften Platz der Renault-Pechvogel Giancarlo Fisichella, der nach seinem Auftaktsieg von Melbourne zu einer Art zweitem Rubens Barrichello zu verkommen droht. "Ich habe nach dem Rennen gemischte Gefühle: Ich bin mit der Punkteankunft zufrieden und glaube gezeigt zu haben, welche Pace das Auto heute hatte. Aber es ist eine Schande, dass wir das Problem hatten. Denn unsere Strategie war gut, das Setup war ebenfalls gut und ich fuhr ein gutes Rennen. Der zweite Platz gehörte mir."

Und was war dieses "Problem", welches Giancarlo zu einem unplanmäßigen Boxenstopp zwang? "Gegen Mitte des Rennens spürte ich einen plötzlichen Downforce-Verlust an der Front. Bei meinem Stopp wechselte das Team zur Vorsicht die Nase und behob das Problem am Unterboden."

Ähnlich undurchsichtig beschreibt auch Chefrenningenieur Pat Symonds das Problem: "Giancarlo fuhr ein exzellentes Rennen und schien den zweiten Platz sicher zu haben, bis ein Problem an seinem Bodywork im Bereich des Unterbodens sein Auto dramatisch einbremste."

Flavio Briatore sieht dies dennoch nicht als Rückschlag. "Man kann nicht alle Rennen gewinnen und an Tagen wie diesen, braucht muss man auch an die Meisterschaft denken." Und dies macht Renault nun auch offiziell. "Wir haben heute ein fantastisches Ergebnis erzielt. Wir gratulieren aber auch McLaren zu ihrer eindrucksvollen Leistung heute Nachmittag." Und auch hier konnte sich Pat Symonds nur anschließen: "Ich möchte McLaren gratulieren - sie waren heute einfach schneller als wir."