"Das ist nicht meine Baustelle, das machen die schon", gab sich Nico Hülkenberg nach dem Qualifying in Hockenheim gegenüber Motorsport-Magazin.com angesprochen auf die laufende Untersuchung gegen ihn ganz entspannt. Kurz darauf folgte jedoch die bittere Nachricht: Strafversetzung um eine Position in der Startaufstellung.

Was war passiert? Force India hatte nach dem dritten Training einen falschen Reifensatz gemeldet, der entsprechend den Regeln an Pirelli zurückgegeben werden muss. Anstatt dessen kamen die Pneus in Q1 zum Einsatz, was die Bestrafung zur Folge hatte. Hülkenberg startete deshalb nicht als Siebter, sondern als Achter.

Ferrari auf den Fersen

Abgesehen von diesem ärgerlichen Fauxpas lief es für Hülkenberg auf dem Hockenheimring aber richtig gut. Als Siebter lag er gerade einmal zwei Zehntel hinter Sebastian Vettel im Ferrari. "Es ist eng, aber das sind gerade diese zwei Zehntel, die im Moment nicht drin sind. Die Runde war perfekt, mehr ging nicht", sah er aber keine Luft mehr nach oben.

Im Rennen rechnet sich der Emmericher gegen die Scuderia trotz der geringen Abstände im Qualifying allerdings wenige Chancen aus, sondern erwartet eher, dass sich die Top-6 der Startaufstellung relativ bald vom Rest des Feldes absetzen werden.

Medium als Trumpf

Vielmehr sieht Hülkenberg einen engen Kampf mit Williams - umso bitterer, dass von seinem eingebüßten Startplatz ausgerechnet Valtteri Bottas profitiert. "Wir scheinen ziemlich auf Augenhöhe mit Williams zu sein", mutmaßt der Lokalmatador. "In den ersten beiden Stints wird es wichtig sein, mit den Reifen durchzukommen und die Nase vorne zu halten."

Zum Einsatz kommen könnten dabei auch die Medium-Reifen. Als einziges Team hat Force india drei Sätze der härtesten in Hockenheim verfügbaren Mischung bei Pirelli geordert, alle anderen Rennställe haben nur einen Satz. Schon in Ungarn baute Force India auf diese Strategie. Die Longruns am Freitag sahen jedenfalls vielversprechend aus.