Der deutsch-österreichische Länderkampf ging heute in den zweiten Tag seiner fünften Runde. Und in Ermangelung eines konkurrenzfähigen Arbeitsgerätes für den einzigen Österreicher Patrick Friesacher, konzentriert sich natürlich alles auf das deutsche Trio, welches heute eine ungewöhnliche Reihenfolge einnahm.

Der Tag der Deutschen

So hörte der beste Deutsche auch heute wieder auf den Nachnamen Schumacher, doch saß er in einem weiß-roten Toyota Boliden. Dennoch war für Ralf trotz seiner viertbesten Zeit nicht alles in Butter.

Der Wahl-Österreicher wurde nicht nur erneut von seinem Teamkollegen geschlagen, sondern trauerte er auch einer noch besseren Zeit nach. "Meine Runde war gut. Aber ich war im windigen letzten Sektor vielleicht etwas zu vorsichtig."

Dennoch blickt Ralf dem Renntag zuversichtlich entgegen: "Die Leistung ist da, das Auto ist da, die Reifen sind da und ich bin sehr zuversichtlich, was das Verhalten mit Sprit angeht. Also werde ich versuchen aus diesem guten Start Kapital zu schlagen."

Mit gemischteren Gefühlen geht hingegen Nick Heidfeld in den dritten Tag des Rennwochenendes. "Für mich war das Qualifying heute schon ein bisschen eine komische Situation, weil ich ja schon vorher wusste, dass ich wegen der Motorwechsel 20 Plätze zurückgestuft werde."

Aus diesem Grund wollte Nick im Qualifying auch keine unnötigen Risiken eingehen, was ihn aber nicht davon abhielt seinen Teamkollegen Mark Webber um einen Hauch zu schlagen und Rang fünf einzufahren. Schließlich "will man natürlich auch eine vernünftige Performance abliefern", wenn man im Qualifying antritt.

Mit den neuen Teilen an seinem FW27 sowie einer guten Strategie möchte Nick nun auch morgen noch einmal alles geben und vielleicht ein kleines Wunder ermöglichen. "Zumal man in den letzten Rennen gesehen hat, dass es nicht einfach ist, im Rennen zu überholen. Wir werden uns etwas einfallen lassen."

Ähnliches gilt auch für Michael Schumacher, der nach dem Qualifying und Rang sieben zwar von einer "vernünftigen Performance" sprach, insgesamt aber zugeben musste, dass man auch weiterhin auf einer Runde "zu langsam" ist.

Trotzdem versucht er die positiven Punkte hervorzuheben: "Wenn wir uns meine Pace heute Morgen ansehen, dann ist es offensichtlich, dass wir einiges an Boden gutgemacht haben und die Lücke zu den anderen etwas geschlossen haben."

Doch egal was morgen im zweiten Qualifying noch geschehen wird, Schumacher ist sich bereits heute bewusst, dass seine Starposition für das Rennen "nicht ideal" sein wird. "Deshalb müssen wir auf unsere Raceperformance bauen." Und diese soll wieder einmal "sehr viel konkurrenzfähiger" sein als der Speed über eine schnelle Runde, welcher dem Team noch immer "Probleme bereitet".

Der Tag des Österreichers

Hinter seinem Teamkollegen Christijan Albers wurde Patrick Friesacher nach dem 1. Qualifying auf Platz zwei geführt. Dafür waren allerdings weder ein Quantensprung seines Teams noch ein Computerfehler verantwortlich: Die Minardi-Doppelführung bezog sich nur auf die Top-Speeds.

Aber selbst dies ist schon aller Ehren wert. Aus Sicht des Österreichers verlief das Qualifikationstraining dennoch nicht optimal. "Ich bin mit meinem Qualifying nicht so zufrieden, da ich im freien Training am Morgen über eine Sekunde schneller gewesen bin", analysierte Patrick. "Ich hatte mehr Übersteuern und es gab einfach nicht genügend Grip. Deshalb konnte ich nicht hart genug pushen. Bis morgen müssen wir das verbessern."