Platz zehn in Österreich, der erste WM-Punkt in der Formel 1 eingefahren, folglich mit breiter Brust unterwegs. Pascal Wehrlein erlebte in den vergangenen Tagen inklusive Werksbesuch bei Manor nur Positives. In der Konstrukteurs-WM brachte der Deutsche Manor auf Rang zehn vor Sauber. Damit ist klar: Schaffen es die Schweizer im weiteren Saisonverlauf nicht, Zählbares einzufahren, sichert sich das Team um Pascal Wehrlein den begehrten Platz, der in der Verteilung der Preisgelder enorm wichtig ist.

"Für mich und das Team ist es toll. Wenn wir dieses Jahr auf dieser Position beenden könnten, würde uns das bei den Preisgeldern enorm helfen", so Wehrlein gegenüber der dpa. Im vergangenen Jahr landete Manor auf dem letzten Platz, da es aber ohnehin nur zehn Teams gab, hielt sich der Schaden in Grenzen.

In Österreich konnte Wehrlein im Mittelfeld kämpfen, Foto: Sutton
In Österreich konnte Wehrlein im Mittelfeld kämpfen, Foto: Sutton

Millionen-Unterschied zwischen Platz zehn und elf

Mit dem Einstieg des Haas-Teams ist die Situation für die kleinen Teams Sauber und Manor zum Überlebenskampf geworden. Die ersten zehn der Konstrukteurs-WM erhalten zu den Performance-orientierten Preisgeldern noch die gleichmäßigen Anteile. Jedes Team erhält dadurch über 40 Millionen Euro. Dazu kommen mindestens 15 Millionen für Platz zehn. Macht insgesamt rund 55 Millionen. Der Elfte wird mit rund 10 Millionen abgespeist.

Wehrlein selbst muss sich um seine Formel-1-Zukunft in jedem Fall keine Sorgen machen. Der 21-Jährige genießt große Wertschätzung bei Mercedes, deren Junior Wehrlein ist. Toto Wolff lobte ihn nach seinem Qualifying in Spielberg zuletzt überschwänglich. "Es ist die erste Strecke, wo er wirklich bereits Rennen gefahren ist. Er kannte keine von den anderen. Ich bin begeistert von seiner Performance, und zum ersten Mal in dieser Saison hat er bewiesen, dass er ein besonderer Junge ist", so Wolff über den Rookie.

Worte, die Wehrlein gerne hört. "Es hat mir geholfen, dass ich anderen wichtigen Personen bewiesen habe, dass ich das Talent habe", sagte Wehrlein nun. Im Mercedes-Werksteam gilt das Supertalent als potentieller Nachfolger für Lewis Hamilton oder Nico Rosberg. Im nächsten Jahr werden die beiden aktuellen Streithähne wohl weiterhin für Mercedes fahren, wenngleich Rosberg noch kein unterschriebenes Arbeitspapier in der Tasche hat.

Pascal Wehrlein steht einem Manor-Verbleib positiv gegenüber, Foto: Sutton
Pascal Wehrlein steht einem Manor-Verbleib positiv gegenüber, Foto: Sutton

2017 deutlich mehr möglich

Entsprechend kann sich Wehrlein sehr gut vorstellen, auch 2017 für Manor an den Start zu gehen. "Klar, warum nicht? Klar, ich würde auch gerne direkt zu Mercedes und Rennen gewinnen. Aber es gibt die Gelegenheit nicht", weiß er um die Situation bei den Silberpfeilen. "Deshalb würde ich auch gerne bei Manor weiterfahren, ich mag die Leute hier. Ich denke, das Team sieht das ähnlich."

Zudem sieht er die kommende Saison aufgrund der neuen Regeln als große Möglichkeit, auch mit Manor weiter nach vorne zu kommen. "Da weißt du nie, wer konkurrenzfähig ist und wer nicht. Ich denke, dass Manor sehr konkurrenzfähig sein kann. Im Winter kamen ein paar neue Leute, da war das 2016er-Auto aber schon fertig. Ich denke, dass sie jetzt ihren Input für das neue Auto geben können", blickt Wehrlein zuversichtlich in die Zukunft.