Ein neuer Stadtkurs, überall Mauern und Spitzengeschwindigkeiten von 351 km/h im dritten Sektor: Der Große Preis von Europa auf dem Baku City Circuit verspricht ein spektakuläres Debütwochenende in Aserbaidschan. Das 1. Freie Training bot bereits einige spannende Szenen und auch etwas Schrott.
Die Platzierungen: Bestzeit für Lewis Hamilton! Der Mercedes-Pilot setzte sich mit knapp vier Zehnteln Vorsprung gegen seinen Silberpfeil-Teamkollegen Nico Rosberg durch. Der Deutsche war seinerseits drei Zehntel schneller als Valtteri Bottas im Williams auf Platz drei. Der Finne sicherte sich auch den höchsten Topspeed auf dem neuen Stadtkurs. Fernando Alonso, Sebastian Vettel, Sergio Perez und Jenson Button komplettierten die Top-7 des 1. Trainings.
Ergebnis des 1. Trainings in Baku
Die Zwischenfälle: Ein unbekannter Stadtkurs schreit förmlich nach Fehlern und Ausrutschern. Die ersten beiden davon gab es nahezu zeitgleich nach rund einer halben Stunde. Der erste Zwischenfall ging auf die Kappe von Esteban Gutierrez. Der Haas-Pilot erwischte Kurve 15 nicht und fuhr geradeaus in den Notausgang. An der gleichen Steile vollführte kurz darauf auch Daniil Kvyat eine Wende. Derweil drehte sich Sebastian Vettel in Kurve 16. Beide konnten ohne anzuschlagen weiterfahren.
Die nächste Gelbphase löste Kevin Magnussen aus - passenderweise im gelben Renault. Er rutschte in Kurve drei in den Notausgang und musste samt Einsatzes des Rückwärtsgangs versuchen, den Weg zurück auf die Strecke zu finden. An der gleichen Stelle verfuhr sich eine gute halbe Stunde vor Sessionende auch Weltmeister Lewis Hamilton. Auch der Brite musste kurz zurücksetzen, um weiterfahren zu können. Nicht so viel Glück hatte er ein paar Runden später. Diesmal streifte er die Mauer vor Kurve drei leicht und vermeldete dies umgehend seinem Team via Funk. Für Hamilton war die Session nach seinen Verbremsern wegen platt gebremster Reifen vorzeitig zu Ende. Keine Chance auf den geplanten Long Run.
Den ersten Schrott des Wochenendes lieferte jedoch Red-Bull-Pilot Daniel, Ricciardo ab. Der Australier blieb mit dem rechten Hinterrad an der Streckenbegrenzung hängen und zerstörte sich so das Heck relativ stark. Die folgende rote Flagge unterbrach das Training, bis das Auto geborgen werden konnte. Den Schlusspunkt aus Zwischenfallsicht setzte Carlos Sainz, der sich in Kure 15 verbremste und leicht die Barriere küsste. Dabei beschädigte er sich seinen Frontflügel.
Die Technik: Das Hauptaugenmerk der Teams lag in der ersten Session natürlich darauf, die neue Strecke kennenzulernen. Dennoch kamen auch in Baku einige neue Teile zum Einsatz. So fuhr Mercedes mit dem geschwungenen "Bananen-Heckflügel", den das Team bereits am vergangenen Wochenende in Montreal einsetzte. Der Flügel ist schon aus dem letzten Jahr bekannt und soll auf dem schnellen Stadtkurs in Baku hilfreich sein.
Das Wetter: Das kühle Wetter von Kanada ist vergessen. Knapp 30 Grad Luft- und über 40 Grad Streckentemperatur begrüßten die Formel 1 beim Debüt in den Straßen von Baku. Die Strecke war bei der ersten Benutzung durch Formel-1-Boliden natürlich noch nicht in Bestzustand und wird sich im Verlauf des Wochenendes von Session zu Session weiter verändern.
Die Analyse: Rückschlüsse auf die Konkurrenzfähigkeit lassen sich nach dem ersten Training selten ziehen, erst recht nicht auf einem neuen Stadtkurs. Dennoch scheint Mercedes auch in Baku gewohnt stark zu sein. Eine Wiederholung der Probleme von Singapur aus dem letzten Jahr scheint nicht im Raum zu stehen. Gleichzeitig überraschten Valtteri Bottas und Fernando Alonso mit guten Ergebnissen. Auch Jenson Button platzierte sich weiter vorne, als es von McLaren in dieser Saison gewohnt ist. Was all das wert ist, wird sich allerdings erst in den kommenden Trainings zeigen.
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