Der Zauber des guten Saisonstarts ist bei Haas ein wenig verflogen. Seit mittlerweile drei Rennen warten die amerikanischen Newcomer auf Punkte. Auch beim letzten Grand Prix in Kanada gab es nichts Zählbares zu holen, dafür aber kollidierten die Teamkollegen Romain Grosjean und Esteban Gutierrez beim Start.

Grosjean trug einen kaputten Frontflügel davon, den das Team allerdings erst im späteren Rennverlauf bemerkte, weshalb der Franzose noch einen außerplanmäßigen Boxenstopp einlegen musste. "Wir hätten wechseln sollen, es hätte aber nicht viel am Ergebnis geändert", erklärt Haas-Teamchef Günther Steiner im Vorfeld des Europa GP in Baku.

Trotz der teaminternen Kollision plant Haas nicht, verschärfte Spielregeln für seine Fahrer aufzustellen. "Hast du schon einmal versucht, Fahrern Regeln zu geben? Viel Glück dabei!", lacht Steiner. Der Südtiroler nimmt den Vorfall von Montreal relativ gelassen hin. "Es ist der Start, es ist ein Sport, es ist ein Wettkampf. Beide wollen vorne sein. Natürlich sollen sie nicht zusammenstoßen, aber wenn ich ihnen das sagen müsste, sollten wir nicht diese Fahrer haben."

Aussprache nicht nötig

Eine teaminterne Aussprache nach dem Kanada GP gab es bei Haas nicht. "Nein, denn es war Racing, es war der Start", winkt Steiner gegenüber Motorsport-Magazin.com ab. "Man sollte nicht zu viel daraus machen, sonst fragen sie mich noch, ob nicht ich das Auto fahren möchte. Am Start gibt es viel Spannung, und es sind nicht nur unsere Autos da, sondern auch andere. Sie wissen, dass sie nicht zusammenstoßen sollen."

Wäre der Sachverhalt anders, wenn Haas in der Rolle von Mercedes wäre und an der Spitze des Feldes stünde? Steiner ist unentschlossen. "Ich denke, sie haben nicht miteinander gekämpft. Die Mercedes-Fahrer kämpfen miteinander um die Weltmeisterschaft", sagt er, um hinzuzufügen: "Aber natürlich sind sie Rennfahrer, sie sind alle gleich."