Friendly fire bei Mercedes, Pascal Wehrlein bei den Testfahrten überraschend im Mercedes-Cockpit und die Degradierung von Daniil Kvyat bei Red Bull waren Zutaten für ein besonders heißes Gericht aus der Gerüchteküche: Hamilton für Monaco degradiert, Wehrlein befördert und Rosberg 2017 auf dem Weg zu Ferrari. Was ist dran an diesem Stühlerücken?

Fakt ist, Rosbergs Vertrag mit Mercedes läuft Ende des Jahres aus - ebenso wie der von Kimi Räikkönen bei Ferrari. Rosberg bekennt sich vor seinem Heimrennen in Monaco jedoch klar zu den Silberpfeilen. "Ich bin happy mit Mercedes, Mercedes ist happy mit mir. Ich werde mit Sicherheit noch einige Jahre hier fahren", nahm er den Gerüchteköchen den Wind aus den Segeln.

Ohnehin habe ein neuer Vertrag für ihn derzeit keine hohe Priorität. "Ich bin da ganz entspannt, das muss jetzt auch nicht sein. Es ist nicht die Phase dafür", erklärte er. Einen Zeitplan nannte Rosberg jedoch nicht.

Dass Rosberg bei seinem Heimrennen im Cockpit sitzen würde, stand nie in Frage. Lewis Hamilton schrieben italienische Medien nach dem Crash in Spanien jedoch kurzerhand aus dem Cockpit. Wasser auf ihre Mühlen war der Testeinsatz von Wehrlein in Barcelona. Der Mercedes-Junior kann den ganzen Wirbel nicht nachvollziehen.

"Die Gerüchte sind mir momentan eigentlich relativ egal. Ich weiß ja, was Sache ist und ich wusste auch schon in Barcelona, ob ich hier für Mercedes fahren werde oder nicht. Die Gerüchte sind dadurch entstanden, dass ich in Barcelona getestet habe. Aber der Test war unabhängig davon, ob ich einen der Stammfahrer ersetzen soll. Es musste bei dem Test einfach ein Programm fertig gefahren werden und dafür wollten sie einen erfahrenen Fahrer haben", erklärte er gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte? Wehrlein hofft nicht auf weitere Kollisionen zwischen den Mercedes-Piloten - denn schließlich hätte bei den hohen Geschwindigkeiten an dieser Stelle auch mehr passieren können. Zudem findet er es wie Rosberg noch zu früh, um über seine Zukunft in der Formel 1 nachzudenken.

"Ich habe doch erst fünf Rennen gefahren, warum soll ich mir jetzt schon Gedanken über das nächste Jahr machen? Ich weiß noch nicht, was ich nächstes Jahr machen werde und damit beschäftige ich mich ehrlich gesagt auch überhaupt nicht", betonte er. "Sobald die Europa-Rennen alle gelaufen sind, im August oder September, fängt man an, sich über das nächste Jahr Gedanken zu machen. Aber vorher hat das alles keinen Sinn."

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Red Bull verleiht der Gerüchteküche mit der Degradierung von Daniil Kvyat und der Beförderung von Max Verstappen Flügel. Die silly season gibt es ja immer, aber dass während der Saison über Cockpitwechsel spekuliert wird, ist zumindest in der jüngeren Vergangenheit eine neue Dimension. Doch eines bleibt trotz des Sensations-Coups bei den Bullen gültig: Es wird selten so heiß gegessen wie gekocht. Und was Ferrari angeht: Wenn die Scuderia alle Piloten verpflichten würde, die in eines ihrer Cockpits geschrieben wurden, könnte sie eine ganze Saison lang bei jedem Rennen den Fahrer wechseln...