Trotz einer doppelten Zielankunft sprangen für BMW-Williams in Imola keine WM-Punkte heraus. Technikdirektor Sam Michael redet deshalb nicht lange um den heißen Brei herum: "Das Ergebnis ist ganz klar eine Enttäuschung."

"Nach schlechten Starts haben beide Autos praktisch das ganze Rennen über im Verkehr gesteckt. Auch wenn unsere Autos nicht ganz so schlecht sind, wie sie im heutigen Renngeschehen aussahen, müssen wir uns für die Zukunft definitiv verbessern", kündigte Michael harte Arbeit, beginnend mit den Testfahrten in dieser Woche, an.

"Ich habe gleich beim Start einige Plätze verloren. Wir müssen unsere Starts unbedingt verbessern", nannte Nick Heidfeld einen weiteren Ansatzpunkt für die anstehenden Tests, bei denen nur Mark Webber, Antonio Pizzonia und Nico Rosberg zum Einsatz kommen werden. "Danach hat Jarno Trulli die Gruppe, in der auch ich fuhr, aufgehalten. Gegen Rennende waren meine Rundenzeiten gut genug, um damit Punkte zu holen. Allerdings ist das nicht unsere Zielsetzung."

Nick sagt deswegen klipp und klar: "Wir wollen mehr, und dafür müssen wir schneller werden. Einen Platz habe ich an Ralf Schumacher in der Boxengasse verloren, wo ich sehr hart bremsen musste, weil Ralf ausscherte. Hätte ich nicht reagiert, hätte es gekracht. Ich konnte anschließend rasch zu Jarno und Ralf aufschließen, aber auf diesem Kurs ist es nicht einfach, zu überholen."

Auch Mark Webber hatte so seine liebe Mühe mit einem Toyota: "Jarno Trulli hat mich sofort nach dem Start überholt. Takuma Sato kam gleich hinterher, aber von ihm konnte ich mir den Platz in Tosa zurückholen. Danach saß ich hinter Jarno fest. Unglücklicherweise sind wir in der gleichen Runde zum ersten Boxenstopp gefahren, ich konnte ihn nicht überholen", so das Fazit des Australiers. "Meine einzige Chance war in der Variante Alta. Aber als ich es dort versuchte, unterlief mir ein heftiger Fehler, und Jacques Villeneuve schlüpfte vorbei. Die Schlussphase des Rennens war schwierig für mich. Wir haben auch den Motor gedrosselt, der ja schon seinen zweiten Grand Prix bestritt."

Seinen besten Grand Prix des Jahres bestritt derweil Michael Schumacher. "Trotz des Sieges von Fernando Alonso ein großes Kompliment an Michael Schumacher für ein außergewöhnliches Rennen", lobte Mario Theissen seinen Landsmann. "Für uns hingegen war dies nach einem ordentlichen Qualifying ein enttäuschender Rennverlauf mit einem entsprechenden Ergebnis. Beide Fahrer wurden über weite Strecken im Verkehr aufgehalten, waren aber auch sonst zu keinem Zeitpunkt in der Lage, in den Kampf um die vorderen Plätze einzugreifen. Technische Probleme gab es keine. Die Zuverlässigkeit war da, das nötige Tempo heute jedoch nicht."