Die Premiere des Haas F1 Teams rückt näher und näher. Am 22. Februar wird der neue Rennstall beim Auftakt der Testfahrten in Barcelona sein Streckendebüt feiern, und dabei entweder Romain Grosjean oder Esteban Gutierrez im Cockpit sitzen. Das französisch-mexikanische Gespann steht bereits seit geraumer Zeit als Einsatzfahrer fest, wer bei Haas die Rolle des Ersatz- beziehungsweise Reservepiloten übernimmt, ist hingegen noch offen.

Allzu eilig hat man es bei den amerikanischen Newcomern mit dieser Entscheidung allerdings auch nicht, wie Teambesitzer Gene Haas betont. "Angesichts der heute bestehenden Sicherheitsstandards braucht man einen Reservefahrer nur bei Krankheit oder anderen Notfällen", hält Haas gegenüber Sportsbusiness Daily Global fest. Der Amerikaner weiter: "Die Notwendigkeit eines Reservefahrers ist vermutlich nicht so wichtig, wie man denkt." Auch in der NASCAR Series, wo Haas ebenfalls engagiert ist, gebe es keine Reservefahrer im herkömmlichen Sinne.

Dennoch wird Haas wohl nicht darum herumkommen, einen dritten Mann zu nominieren, wenngleich dies nicht vorgeschrieben ist. Wie schon beim Bau des Autos könnte es zu einer Kooperation mit Ferrari kommen. Haas bezieht zahlreiche Teile, darunter den Motor, von der Scuderia. Gut möglich, dass sich Haas auch in Sachen Fahrerkader in Maranello bedient. "Wenn wir einen gemeinsamen Fahrer mit Ferrari oder jemand anders finden könnten, wäre das vermutlich die beste Lösung", deutet Haas an, dass es tatsächlich in diese Richtung gehen könnte.

Fuoco, Vergne oder Gutierrez?

Eine Option wäre Antonio Fuoco. Der 19-jährige Italiener gehört der Ferrari Driver Academy an, fuhr in der vergangenen Saison in der GP3 und durfte für die Roten auch bereits den Formel-1-Boliden testen. Über deutlich mehr Erfahrung würde Jean-Eric Vergne verfügen, hat der Franzose doch 58 Grand-Prix-Starts in Diensten von Toro Rosso auf dem Buckel. Seit 2015 steht Vergne als Testfahrer bei Ferrari unter Vertrag und galt lange Zeit auch als Kandidat für das Haas-Einsatzcockpit.

Gutierrez kommt von Ferrari zu Haas, Foto: Haas F1 Team/image.net
Gutierrez kommt von Ferrari zu Haas, Foto: Haas F1 Team/image.net

Eine weitere denkbare Möglichkeit rückt Gutierrez ins Zentrum der Überlegungen. Der Mexikaner könnte neben seiner Einsatzfahrer-Tätigkeit bei Haas auch als Ersatzmann bei Ferrari fungieren. Gutierrez kennt sich in Maranello bestens aus, war er 2015 doch ebenfalls Test- und Ersatzfahrer bei Ferrari, und wollte die Doppel-Rolle bis zuletzt zumindest nicht ausschließen.

Eine Deadline für die Nominierung eines Ersatzfahrers gibt es übrigens nicht. Auch eine Superlizenz ist für die Nominierung nicht vonnöten, über diese muss der entsprechende Pilot erst verfügen, soll er tatsächlich zum Einsatz kommen.