Nico Rosberg vs. Lewis Hamilton? Sebastian Vettel gegen Lewis Hamilton? Oder vielleicht doch ein rein deutsches Duell? Noch ist nicht klar, wie sich der WM-Kampf in der kommenden Saison entwickeln wird. Hat Mercedes 2015 klar den Ton angegeben, ist Ferrari hochmotiviert mit Vettel in diesem Jahr um den Titel mitzufahren. Eine Prognose, an die auch Silberpfeil-Motorsportdirektor Toto Wolff glaubt, denn der Österreicher erkennt im Scuderia-Lager einen entscheidenden Vorteil.

Das interne Duell Hamilton vs. Rosberg

Zehn Siege hat Lewis Hamilton 2015 eingefahren, sechs Triumphe feierte Nico Rosberg. Das teaminterne Duell war jedoch immer präsent. Man sagt, Konkurrenz beflügelt und motiviert, doch die Sorge, dass dieser Kampf eskalieren könnte, bleibt allgegenwärtig - dem ist sich Mercedes bewusst.

"Das Duell wird heftiger, weil Nico zuletzt gezeigt hat, was er kann", erklärt Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda. Der Abschluss des letzten Jahres war ganz im Zeichen des deutschen Silberpfeil-Piloten - im Endspurt der Saison - Mexiko, Brasilien und Abu Dhabi - siegte Rosberg und tankte damit Selbstvertrauen für ein erfolgreicheres 2016, auch wenn es letztendlich Hamilton war, der die WM-Krone für sich beanspruchte.

Lauda sieht das entspannt: "Lewis wird kein Problem haben, sich zu motivieren. Das ist gut, denn zwei starke Fahrer bringen das Team gemeinsam nach vorn", ist die Meinung des Mercedes-Aufsichtsrates in der Auto Bild Motorsport.

Der erfolgshungrige Sebastian Vettel

Der dritten Aktie im WM-Kampf, Sebastian Vettel, spricht Lauda in der kommenden Saison mehr Beachtung zu. "Ferrari hat zu alter Stärke zurück gefunden", glaubt der ehemalige Scuderia-Pilot. "Und das liegt vor allem an Sebastian Vettel."

Vettel 2015 als erster Mercedes-Jäger, Foto: Sutton
Vettel 2015 als erster Mercedes-Jäger, Foto: Sutton

Der vierfache Formel-1-Weltmeister weckte in seiner roten Debütsaison eine neue Euphorie im Team aus Maranello. Zusammen mit Teamkollege Kimi Räikkönen und Teamchef Maurizio Arrivabene als Motivator und Zugpferd lenkte 2015 ein neues Dreamteam Ferrari zurück auf die Erfolgsstraße. Das Ergebnis: 16 Podestplätze, davon drei Siege. Vettel bewertete 2015 mit einer 7 bis 9 auf einer Skala von 1 bis 10. "Die Saison hat alle Erwartungen übertroffen. Es war ein fantastisches Jahr", so der Deutsche in Abu Dhabi.

Ein Erfolg, der großteils Vettel zuzuschreiben ist. Im teaminternen Duell hat der Deutsche klar überzeugt. Drei Siege, 13 Podien und eine Pole gehen auf sein Konto - nur die Statistik der schnellsten Rennrunde konnte der Iceman für sich beanspruchen. "Fakt ist, dass Sebastian hungrig nach Erfolg ist und ein Team zum Titel fahren kann - das macht ihn so gefährlich", weiß Lauda.

Ferraris Vorteil

Der entscheidende Vorteil liegt jedoch in der Teamstruktur, glaubt zumindest Toto Wolff. Der Mercedes-Sportdirektor ist davon überzeugt, dass das interne Duell der Silberpfeile ein Nachteil im WM-Kampf 2016 werden könnte. "Wir haben die Sorge, dass Vettel und Co. davon profitieren könnten", gibt Wolff zu. Im Gegensatz zu Mercedes, hat die Scuderia mit Vettel eben einen klaren Nummer-1-Piloten. "Das ist ein Wettbewerbsnachteil", so Wolff.

Ein Vorteil, den die Scuderia in dieser Saison nutzen will. "2016 soll für uns das Jahr sein, in dem wir an die Spitze zurückkehren. Wir haben alle dazu nötigen Investitionen getätigt. Wir wollen uns in Australien als jenes Team präsentieren, das es zu schlagen gilt, um Ferrari wieder zum WM-Titel zu führen", erklärte Ferrari-Präsident Sergio Marchionne Anfang Januar in Mailand. "Wo es uns nächstes Jahr hinspült, werden wir spätestens in Melbourne sehen", will Vettel jedoch (noch) mit beiden Beinen am Boden bleiben.

Was glaubt ihr: Wird Sebastian Vettel in der kommenden Saison gegenüber Mercedes einen Vorteil haben? Oder werden auch 2016 die Silberpfeile den Ton angeben? Schreibt uns doch eure Einschätzung in den Kommentaren.