Der Weg in die Formel 1 ist kein leichter. Egal ob in den 1950er-Jahren oder heute - ohne Vorerfahrung in unteren Rennserien geht und ging nichts. Dabei entwickelte sich der Unterbau der Königsklasse stets weiter, besonders technisch gleicht die heutige Situation den Anfangsjahren kaum noch. Sportlich verdienten sich die heutigen Stars ihren Aufstieg in die Beletage des Formelsports durch Siege in der GP2 oder der Formel Renault. Doch wie entstanden diese Serien, wo liegt ihr Ursprung? Motorsport-Magazin.com blickt auf die Geschichte des Unterbaus der Formel 1. Teil 1: Die Anfänge der Formel 2.

Erste Strukturen vor dem Zweiten Weltkrieg

Auch wenn die Formel 1 1950 ihre erste WM-Saison bestritt, gab es Motorsport bereits vor dem Zweiten Weltkrieg. Unterteilt wurde dieser in die Grand-Prix-Klasse einerseits, in der Dreiliter-Turbos respektive 4,5-Liter-Sauger zum Einsatz kamen, sowie die Voiturette-Kategorie, in der kleinere 1,5 Liter-Turbomotoren vorgeschrieben waren. Auf dieser Struktur aufbauend wurde der Rennsport ab 1946 gestaltet. Die FIA bildete dabei erneut zwei Klassen: Die Formel A sowie die Formel B. Beide basierten technisch auf den Vorkriegs-Klassen. Und auch eine dritte Kategorie als Vorläufer der späteren Formel 3 wurde bereits festgelegt.

Erstmals offiziell erwähnt wurde die Formel 2 im Jahr 1948. Per Definition sollte sie eine kleinere und billigere Alternative zu den Grand-Prix-Autos darstellen. Möglich waren Zweiliter-Saugmotoren oder aufgeladene Antriebe mit 0,75 Litern Hubraum. Ein vorübergehendes Ende erlebte die Formel 2 1954, als auch in der Königsklasse auf dieselben Motoren umgestellt wurde. Die Formel 2 wurde somit obsolet. Die Verantwortlichen erkannten jedoch schnell die Notwendigkeit eines Unterbaus, sodass die "zweite Liga" bereits 1957 wiedereingeführt wurde, dieses Mal mit 1,5 Liter-Motoren. Man ging also den Weg zurück zu den Anfängen der Voiturette-Kategorie.

Neben der Formel 1 war auch die Formel 2 in dieser Zeit eine Spielwiese der großen Hersteller. So lieferten sich unter anderem Porsche, Ferrari und auch Cooper einen Wettstreit, eine leicht vergrößerte Version des Cooper-Boliden gewann 1958 sogar die ersten beiden Saison-Rennen der Formel 1 mit Stirling Moss und Maurice Trintignant am Steuer. Doch Stabilität zog nicht ein, bereits 1959 kam es zur nächsten großen Reform unterhalb der Formel 1.

Die gescheiterte Idee der Formel Junior

Die Regelmacher etablierten die Formel Junior, die sowohl die Formel 2, als auch die Formel 3 ablösen sollte. Die Vorzüge der einerseits hochwertigen Unterklasse der Formel 1, als auch andererseits der Entwicklungsstufe für junge Fahrer sollten komprimiert werden. Die Formel Junior sollte hauptsächlich auf der Serienproduktion basieren. Die Regularien waren streng, so mussten Motor und Getriebe komplett aus der Serie stammen, Veränderungen waren nur in ganz geringem Maße möglich. Die Kosten stiegen aber trotzdem in die Höhe.

Ursache war ein wachsendes Hersteller-Engagement. Die neuen Regularien erwiesen sich für die Hersteller als sehr interessant, Ende 1960 gab es weltweit bereits fast 500 Konstrukteure. Für Amateure mit Eigenproduktionen war es unter diesen Umständen jedoch nicht mehr möglich, auch nur annähernd konkurrenzfähig zu agieren. Somit wurde die Formel Junior Ende 1963 wieder eingestampft und durch die neue Formel 2 sowie die darunter angesiedelte Formel 3 ersetzt.

Morgen lesen Sie auf Motorsport-Magazin.com über die Etablierung der Formel 2 in den späten 1960er Jahren. Es entwickelte sich ein regelrechter Boom, der jedoch auch Schattenseiten hatte...