Der Weg in die Formel 1 ist kein leichter. Egal ob in den 1950er-Jahren oder heute - ohne Vorerfahrung in unteren Rennserien geht und ging nichts. Dabei entwickelte sich der Unterbau der Königsklasse stets weiter, besonders technisch gleicht die heutige Situation den Anfangsjahren kaum noch. Sportlich verdienten sich die heutigen Stars ihren Aufstieg in die Beletage des Formelsports durch Siege in der GP2 oder der Formel Renault. Doch wie entstanden diese Serien, wo liegt ihr Ursprung? Motorsport-Magazin.com blickt auf die Geschichte des Unterbaus der Formel 1. Teil 2: Boom und Ende der Formel 2.

Rückkehr zum zweigliedrigen System

Die Formel Junior war gescheitert, die FIA wechselte wieder zum zweigliedrigen System. Mit Beginn der Saison 1964 erlebten Formel 2 und Formel 3 ihr Comeback. Die kleinere Kategorie übernahm die Ein-Liter-Maschinen der Formel Junior, die stark an die Serienproduktion angelehnt sein sollten, die Formel 2 setzte ebenfalls auf einen Liter Hubraum, jedoch waren reine Rennmotoren gestattet.

Die kleinen Motoren gerade in der Formel 2 sorgten jedoch dafür, dass die Lücke zur Formel 1 zu groß wurde. Die FIA reagierte und führte 1967 die 1,6-Liter-Motoren in der Nachwuchsklasse ein, ebenso hob sie die neue Formel-2-Europameisterschaft aus der Taufe. Diese bestand aus anfänglich zehn Rennen und war auch bei aktiven Formel-1-Piloten beliebt. Punkteberechtigt waren diese jedoch in der Serie nicht. Dafür sorgte ein spezielles Einstufungssystem, das Fahrer mit der Bewertung "A" von der Punktevergabe in der Formel 2 ausschloss. So gewann Jochen Rindt zwar fünf der zehn Rennen in der Premierensaison, als bereits erfolgreicher Formel-1-Pilot tauchte er in der Gesamtwertung jedoch nicht auf. Den Premierentitel sicherte sich daher Jacky Ickx.

Die Formel 2 erlebte einen echten Boom. Brabham, Lotus und Ferrari sind nur drei große Hersteller der damaligen Zeit, die eigene Werksteams an den Start schickten. Aber auch kleinere Konstrukteure wie Matra oder Tecno feierten Erfolge. Formel-2-Boliden waren zudem regelmäßig bei offiziellen Rennen der Formel 1 zu finden. Ickx konnte sich 1967 beim Deutschland GP auf dem Nürburgring sogar auf Platz fünf qualifizieren. In der Formel 3 wurden die 1,6-Liter-Motoren dann ab 1971 verpflichtend, im Gegensatz zur Formel 2 jedoch verfügten diese über einen restriktiven Lufteinlass.

1972 bis 1984 - Kostenexplosionen und Ende der Formel 2

Der Eisntieg von Honda war der Anfang vom Ende der Formel 2, Foto: Sutton
Der Eisntieg von Honda war der Anfang vom Ende der Formel 2, Foto: Sutton

Lange bestand diese Einheit zwischen Formel 2 und Formel 3 aber nicht. Bereits 1972 änderte die FIA das Reglement der höheren Nachwuchsklasse auf Zwei-Liter-Motoren, die zunächst an die Serienproduktion angelehnt waren, vier Jahre später durften dann auch wieder reine Rennmotoren eingesetzt werden. In der Formel 3 wurden die - wieder mit restriktiven Lufteinlässen versehenen - Motoren 1974 eingeführt. Auch hier wurde nun eine Europameisterschaft ins Leben gerufen. Im Gegensatz zur Formel 2, stabilisierte sich die Formel 3 in der Folge und diente vielen Fahrern als direktes Sprungbrett in die Formel 1. Hilfreich dabei war die Tatsache, dass sich viele nationale Formel-3-Serien etablierten. In Deutschland begann die Ausrichtung 1971, in Großbritannien, Frankreich und Italien bereits in den 60er Jahren.

Aber zurück zur Formel 2. Durch ein starkes Engagement des französischen Öl-Unternehmens Elf wurde die Formel 2 ab 1976 vorrangig von französischen Herstellern dominiert, besonders Renault brachte einen enorm starken V6 an den Start. Die Konkurrenz reagierte. BMW stieg als Lieferant des Werksteams von March ein und holte 1978 und 1979 den EM-Titel, auch Ferrari kehrte zurück. Endgültig uferte die Situation ab 1980 aus, als auch Honda werksseitig als Motorenbauer in die Formel 2 einstieg. Die Kosten explodierten, die Starterfelder wurden immer kleiner. 1984 fanden sich teilweise nur noch knapp mehr als zehn Fahrer zu den Rennen ein. Ende desselben Jahres endete die Ära der Formel 2. Es entstand die Formel 3000.

In Teil 3 der Serie blickt Motorsport-Magazin.com auf die Ära der Formel 3000. Durch ein neues Einheitsreglement konnte die FIA die Serie 1996 zunächst vor dem Aus retten. Doch 2004 folgte das endgültige Ende. Die Gründe lesen Sie morgen bei Motorsport-Magazin.com.