Nach einer punktlosen Saison 2014 begann das vergangene Jahr mit einer Sensation. Felipe Nasr eröffnete das erste Rennen mit dem fünften Platz und gleich zehn Zählern für das arg gebeutelte schweizer Team. Marcus Ericsson rundete das Sauber-Ergebnis mit dem achten Platz ab. Doch außer großen Hoffnungen blieb nach dem Erfolg in Australien nicht mehr fiel. Zu den 14 Zählern aus dem Auftaktrennen kamen lediglich 22 weitere WM-Punkte hinzu. Doch so schlecht sich die Bilanz der Saison 2015 auch anhören mag, so wichtig sind die 36 WM-Zähler für Sauber, denn sie bedeuten den achten Platz in der Konstrukteurswertung.

Van der Garde sorgte nach dem Australien GP für einigen Wirbel um Sauber, Foto: Sutton
Van der Garde sorgte nach dem Australien GP für einigen Wirbel um Sauber, Foto: Sutton

Zudem ist die Leistung, verglichen mit der Vorsaison, beinahe überragend, denn 2014 blieb das schweizer Team punktlos auf dem zehnten Platz. Doch gleich nach dem so guten Saisonauftakt folgte ein großer Rückschlag, als Giedo van der Garde, der dritte Fahrer, der bei Sauber einen Vertrag für ein Cockpit hatte, plötzlich vor Gericht zog. Wirklich positiv war bei Sauber eigentlich nur die neue Lackierung, die etwas mehr Abwechslung in die Königsklasse gebracht hat.

Sauber: Tops & Flops 2015

Die Tops

  • Platz Fünf beim ersten Rennen
  • Nur fünf Ausfälle
  • Vier mal Q3
  • 36 Punkte mehr als 2014

Die Flops

  • Drei Fahrer unter Vertrag
  • Rennenwochenende in Silverstone
  • Schwache Restsaison
  • Rechtsstreit mit van der Garde

Das Auto: Sauber C34

Der Sauber C34 war vor allem ein zuverlässiges Auto, denn gerade einmal fünf Ausfälle hatte das Team aus Hinwil zu verbuchen. Nur Mercedes, Williams und Manor fielen in noch weniger Rennen aus, als die schweizer Truppe. Ansonsten war der Bolide nicht mehr als mittelmäßig. Aus dem deutlich verbesserten Ferrari-Motor konnte Sauber mit dem C34 nicht viel machen und auch das langersehnte große Update, das in Singapur endlich zum Einsatz kam, brachte keine echte Verbesserung.

Ericsson und Nasr werden auch 2016 für Sauber starten, Foto: Sutton
Ericsson und Nasr werden auch 2016 für Sauber starten, Foto: Sutton

Die Fahrer: Marcus Ericsson

Für den Schweden ist es die zweite Saison in der Königsklasse, doch nach dem vergangenen Jahr bei Caterham, die erste, in der er auch mal um Punkte kämpfen konnte. Das Bewies er gleich beim Saisonauftakt, als er mit dem achten Platz seine ersten WM-Zähler sicherte. Vier weitere Male schaffte es Ericsson in die Punkteränge, doch insgesamt blieb er eher unauffällig und vor allem seinem Teamkollegen unterlegen.

Die Fahrer: Felipe Nasr

Felipe Nasr gelang bei seinem Formel-1-Debüt gleich eine große Überraschung, als er beim Saisonauftakt 2015 auf dem fünften Rang ins Ziel kam. Dieses Rennen war zugleich das Saisonhighlight für sein Team, das besonders gegen Ende der Saison schwächelte. Danach gelang es dem Brasilianer immerhin regelmäßig seinen Teamkollegen zu schlagen und weitere fünf Mal Punkte einzufahren. Der 23-Jährige beendete die Saison punktgleich zum Lotus-Piloten Pastor Maldonado.

Marcus Ericsson Felipe Nasr
Punkte 9 27
WM-Position 18 13
Quali-Duell 8 11
Durchschnittliche Startposition 13,79 (ohne Strafen)
13,95 (mit Strafen)
13,37 (ohne Strafen)
13,53 (mit Strafen)

Statistik: Sauber in Zahlen 2015

  • Platz 5 beim Saisonauftakt
  • 4 Ausfälle
  • 14 Punkte im ersten Rennen
  • 11 Punkteplätze
  • 3 Fahrer

Der Sauber C34 war am Ende der Saison meist auch am Ende des Feldes zu finden, Foto: Sutton
Der Sauber C34 war am Ende der Saison meist auch am Ende des Feldes zu finden, Foto: Sutton

Der Ausblick: Sauber in der F1-Saison 2016

Für die Saison 2016 sieht es für Sauber nicht viel besser aus, denn die von Teamchefin Monisha Kaltenborn so oft angesprochenen Finanzprobleme lösen sich nicht von allein. Immerhin gibt es jetzt überflüssigen keinen Fahrer mehr, der noch einen Anspruch auf ein Cockpit hat, sodass keine weiteren finanziellen Schäden entstehen können. Der Winter wird für Sauber sehr wichtig, wenn das Team in der kommenden Saison wieder Anschluss an das vordere Mittelfeld finden will. Den entsprechenden Motor hat das Team bereits im Heck, fehlt nur noch ein gutes Chassis.